Am 30.06.08 treffen wir uns zur Mittagszeit am Bahnhof in Reutte. Von dort aus fahren wir nach Enge, einen Ortsteil von Grän. Unser erster Tag wird vor allem für die Kinder eine Eingewöhnungsphase in Sachen „Wer läuft als erstes und wer kommt danach“ sowie die erste Ideensammlung zum Thema „Was kann ich bei einer spontanen Pause am Gebirgsbach so alles anstellen?“ genutzt.

Ganz nebenbei schaffen wir den Aufstieg zur Bad Kissinger Hütte incl. Pausen in knapp 3 Stunden. Nach ungefähr 2 Stunden sehen wir bereits die Hütte. Sie wird wechselweise in dicke Wolke gehüllt, um Minuten später wieder in strahlendem Sonnenschein zu erscheinen. Nach der Ankunft erfolgt die wichtige Verteilung der nächtlichen Liegeplätze der Kinder auf dem Matratzenlager. Wir Eltern verteilen uns zwar auch, jedoch war hier die Bestimmung der Liegeplätze weniger eine Grundlage für ausführliche Diskussionen. Nach dem Abendessen „machen“ wir noch kurz vor Sonnenuntergang den nahe gelegenen Hausgipfel. Beim anschließenden Spieleabend geht es um geschickte Würfelzüge auf dem Weg zum ersten Turniersieger in Kniffel.

Die zweite Etappe verläuft von der Bad Kissinger Hütte zum Otto Mayer Haus. Zunächst folgen wir einer ganz mysteriösen Blutspur auf einem leicht ansteigenden Weg. Leider können wir den Grund oder das verbleibende Schicksal der/des Verursachers nicht endgültig klären. Zum Ausgleich schrabbt sich dann Philipp gleich darauf das Knie auf, wodurch sich Susanne ca. 1 Stunde später beim Abstieg kurz vor der Mittagspause genötigt sieht, Gleiches zu tun. Am Abend werden diese Blessuren jedoch im Rahmen des Tagesrückblicks unter Sonstiges abgehandelt.

Viel interessanter wird der nächste Morgen sein, wenn jeder zu dem heute gesammelten besonderen Stein etwas zu sagen hat. Die letzte Nacht haben wir etwas länger geschlafen. Schließlich lassen wir heute auch den Großteil der Ausrüstung auf der Otto Mayer Hütte. Nach einem guten Frühstück in der Morgensonne im Freien geht es mit kleinem Gepäck an der Füssener Hütte vorbei über einen kleinen Bachlauf zum Friedberger Klettersteig. Nachdem wir ein kurzes Stück Geröllfeld überwunden haben legen wir zunächst einmal die Ausrüstung an. Für die Hälfte der Kinder ist das der erste Kontakt mit einem richtigen Klettersteig. Es ist halt etwas ganz anderes als die Kletterwand in der heimischen Nikolaus-Dörr-Halle. In den Augen uns entgegen kommender Alpinisten ist unsere Gruppe an diesem Tag die absolute Attraktion vor Ort: 2 Kinder machen selbständig die Vorhut, danach kommt abwechselnd ein Erwachsener und ein Kind. Viel zu schnell sind wir am Gipfelkreuz. Dennoch haben wir uns alle die Brotzeit ordentlich verdient. Die tolle Aussicht trägt ein Übriges zur Stimmung bei. Auf dem Rückweg bauen die Kinder einen kleinen Staudamm im Bach. Pünktlich 1 Stunde nach unserer Rückkehr kommt das uns mittlerweile zur Gewohnheit gewordene abendliche Gewitter.

Heute geht es über die Musauer Alm durch den Wald zum Sabachjoch. Kurz davor machen wir nach ca. 3 Stunden die Mittagspause. Anschließend machen wir uns auf den Weg zur Tannheimer Hütte. Beinahe hat uns ein richtig kräftiger Regenschauer erwischt. Unser Glück war ein großer Felsüberhang direkt am Weg. Hier fanden wir guten Schutz. Wir staunten nicht schlecht, als plötzlich erbsengroße Hagelkörner vom Himmel kamen. Kurze Zeit später ging es weiter. Nach insgesamt 6,5 Std. erreichten wir die Tannheimer Hütte. Kurz nach unserem Eintreffen schüttet es wieder im Rahmen des allabendlichen Kurzgewitters wie aus Kübeln. Wir sind froh, unsere warme Milch / Kakao oder einfach nur ein Bier im Trockenen genießen zu können.

Letzter Tag: heute geht es wieder zurück ins Tannheimer Tal. Stück für Stück kommen wir wieder in die gewohnte Zivilisation zurück. Plötzlich ranken sich –nach fast 5 Tagen – die Gespräche der Kinder wieder um SpongeBob und Nintendo DS. Woran das wohl liegt?

Eins ist jedoch klar: Wir freuen uns auf die DAV-Familientour 2009 am Wilden Kaiser; es gibt zu Hause viel zu erzählen.