Wir sind Höhlenmenschen

Bei unserer dritten Jugendgruppenfahrt in diesem Jahr vom 07.-11.10.2013 war unser Ziel der kleine Ort Morschreuth in der Fränkischen Schweiz. Die Fränkische Schweiz ist vor allem bei Kletterern sehr beliebt wegen der enormen Auswahl an Kletterfelsen und ist wahrscheinlich das bekannteste Klettergebiet in Deutschland. Mit der Hoffnung auf gutes Oktoberwetter machten wir uns montagmorgens in Worms auf den Weg um fünf Tage zu campen und zu klettern.

In Morschreuth angekommen schlugen wir sofort unser "Base Camp" auf - bei herrlichem Sonnenschein auf einem nahezu verlassenen Campingplatz.

Danach ging es direkt zum ersten Kletterfelsen, mit vielen leichten Touren für die Kids aber auch anspruchsvollen Routen. Am Felsfuß, im Schatten der Bäume, war es doch recht kühl, aber oben angekommen konnte man sogar das T-Shirt ausziehen und die Sonne genießen. Am zweiten Tag hatten wir ebenfalls viel Sonne und verbrachten den ganzen Tag an einem weiteren Kletterfelsen, den Sonnenuntergang genossen wir gemeinsam oben auf dem Fels. Am dritten Tag war es dann leider nicht mehr so sonnig, aber es blieb trocken und wir konnten wieder klettern gehen, auf dem Weg zum Kletterfelsen erkundeten wir eine kleine begehbare Höhle. Auf dem Nachhauseweg machten wir einen Zwischenstopp um eine weitere Höhle zu erkunden, die wir zunächst im Dunkeln mit Hilfe von GPS suchen mussten. Diese Höhle war schon etwas größer und man musste durch einen kleinen Gang kriechen um hinein zu gelangen.

In der Nacht zum Donnerstag wurde das Wetter dann schlechter - mit viel Regen - Klettern am Fels war jetzt nicht mehr möglich. Als Aternative zum Klettern stand am Donnerstag eine weitere Höhlenentdeckung und ein Schwimmbadbesuch auf dem Programm. Die Höhle ist etwa 30km von Morschreuth entfernt in dem kleinen Ort "Stein am Wasser", die Beschreibung versprach ein mehrstündiges Abenteuer. Der Eingang zur Höhle befindet sich direkt hinter einem Gasthof, der sich auf Höhlenbesucher spezialisiert hat. Ausgerüstet mit Kletterhelmen und Stirnlampen wagten wir uns hinein. Wir wurden nicht enttäuscht, die Höhle ist sehr ausgedehnt mit vielen kleinen Gängen und Kriechpassagen die man erkunden kann. An vielen Stellen versperrte Wasser den Weg - hier wären Gummistiefel sehr hilfreich gewesen. Es war überall sehr feucht, matschig und glitschig. Erst nach etwa zwei Stunden entdeckten wir einen weiteren Gang nur unweit vom Eingang der Höhle. Hier wurde es dann aber auch gefährlich, da man über tiefe Spalten gehen und kleinere Kletterpassagen überwinden musste. Nur Holger, Simon und ich "rutschten" weiter um auch diesen Teil zu erforschen. Die Höhle schien sich unendlich weiter fortzusetzen, irgendwo fand man immer wieder ein Kriechloch und stand auf der anderen Seite in einem größeren Gang. Durch meine obsessive Neigung auch noch durch die engsten Gänge zu kriechen erhielt ich schon bei der letzten Jugendgruppenfahrt den Beinamen "Wühlmaus" :). Nach dem Höhlenabenteuer waren wir alle von oben bis unten voller Schlamm - ich hatte sogar Schlamm in der Unterhose. Also erstmal waschen so gut es ging und saubere Klamotten anziehen, der geplante Schwimmbadbesuch kam jetzt gerade recht :). Trotzdem war diese Höhlenentdeckung definitiv das Highlight der Tour! Auf dem Rückweg fuhren wir also nach Pegnitz ins Schwimmbad. Ein sehr modernes Schwimmbad mit Salz-Außenbecken und schöner Saunalandschaft. Hier konnten wir uns ordentlich waschen, wieder aufwärmen und entspannen.

Abends regnete es nicht mehr, sodass wir, wie die Abende zuvor, am Lagerfeuer den Tag ausklingen lassen konnten. Am nächsten und auch letzten morgen dann bei Dauerregen das Camp abbauen und alles im Bus verstauen. Auf dem Rückweg nach Worms dann noch Zwischenstopp in der Kletterhalle in Forchheim um uns noch den Rest zu geben. Es war eine sehr gelungene und abenteuerliche Fahrt!

Bilder von der Tour