„Lass uns von innen weiter beladen, der Kofferraum ist schon zu voll.“, hört man Marius, den frisch gebackenen Jugendleiter, am Ostermontag über den BIZ-Parkplatz rufen. Von allen Seiten werden ihm Isomatten, Schlafsäcke, Zelte und Taschen gereicht. Nach einer Weile ist alles im roten Bus verstaut, was man für eine Woche Zelten und Klettern benötigt. (Destination: Südvogesen) Bei der Zielregion zeigt sich eine Kontinuität: Zum dritten Mal bricht die neunköpfige Jugendgruppe des Alpenvereins an Ostern in die elsässischen Vogesen auf. Diesmal in die Nähe von Gérardmer auf einen naturbelassenen Zeltplatz direkt an einem kleinen See mit Kanus inmitten des Waldes. Die Sonne scheint bei der Ankunft.

Die Blüten der Narzissen oder auch Osterglocken genannt sind noch geschlossen. Im Krötenlaich, der am Seeufer inspiziert wird, sind kleine schwarze Punkte zu erkennen. Noch ahnt niemand welche Metamorphose sich in den kommenden sieben Tagen abspielen wird. Nach einer ersten noch frischen Nacht hält die jungen Wilden nichts mehr und es geht pünktlich zum ersten Kletterfelsen, der nach kleinem Umweg für jedes Kletterkönnen etwas zu bieten hat. Auch an Klettertag zwei kommt im Steinbruch von Épinal jeder auf seine Kosten. Sei es beim Filmdrehen oder bei einer 7b+. Durchatmen und den Zeltplatz genießen heißt es am Donnerstag. Bei spontanen Spiel-, Slackline- und Badeaktionen sowie beim abendlichen gemeinsamen Kochen hat jeder seine Freude. Die Martinswand war sicherlich der eindrucksvollste Kletterschauplatz der Woche mit einer sonnigen Wand mit Mehrseillängenrouten und einem Ausblick auf schneebedeckte Hänge. In Guebershwihr treffen wir samstags einige Franzosen zu einem internationalen Kletteraustausch und versuchen uns so gut es geht zu verständigen. Bei der Rückkehr hüpfen unzählige Kröten über den Zeltplatz. Die schwarzen Punkte im Laich fangen an sich zu verformen, die Narzissen haben sich geöffnet. Der Frühling ist da. In Gérardmer wird das auf eine besondere Art und Weise gefeiert. Beim Fest der Narzisse kann man einen Umzug bestehend aus Wägen, geschmückt mit tausenden von Narzissen, bewundern.

Es wurden neue Plätze entdeckt und alte wiederbesucht. Auch dieses Mal freut sich der ein oder andere schon insgeheim auf ein Wiedersehen. Also au revoir et à bientôt. Ein großes Dankeschön an die zwei Leiter Jens Hansen und Marius Kraus.

(Musik-) Video von der Tour.