Google Kalender
Aktueller Kalender aller geplanten Wanderungen, Vorträge und Reisen.

Den Lawinen so nah ....

Monte Castello, Col Beccei de Sora, Sas dla Crusz …. sind alles hohe Berge …. und wo ist der nächste „Gibbel“? Sieben Pfälzer und ein Sachse durchwandern die wunderschöne und reizvolle Winterlandschaft des Fanes Naturschutzparks auf Schneeschuhen. Kreuz und quer, rauf und runter.... . ... und das von morgens bis abends.

Der Naturpark Fanes - Sennes - Prags wurde im Jahre 1980 von der autonomen Provinz Bozen ins Leben gerufen. Er erstreckt sich über eine Fläche von 25.680 Hektar und umfasst die Dörfer: Abtei, Prags, Toblach, Wengen, St. Vigil in Enneberg und Olang. Damit ist er einer der größten Naturparks der Region. Im Norden grenzt er an das Pustertal, im Osten an das Höhlensteintal, im Süden an die Provinz und Region Venetien und im Westen an das Gadertal. Das gesamte Gebiet des Naturparks gehört den Dolomiten an.

Und zwischendurch hört man immer mal wieder ein „Wums“! Man hört ja sonst nicht viel, aber dieses „Wums“ das hört und spürt Mann (Frau auch!). Aber, das ist alles kein Problem, wir sind bestens gerüstet. Dank unserem Bergführer, Michi. Er hat uns gründliche Einblicke in die LVS- und Lawinenkunde erteilt. Natürlich mit praktischen Übungen, das ist auch ganz wichtig, woher sollen wir wissen, wie ein Mensch sich anfühlt, wenn man ihn mit einer Sonde finden soll? Ja, eigentlich ganz normal ... ein Rucksack dopst, Eis fühlt sich hart und fest an ... und wenn Du einen Menschen berührst, dann ist das ein vertrautes Gefühl.... überhaupt, wenn dann ein „Aua“ kommt. Unsere LVS-Geräte mussten wir sowieso immer am Körper tragen und auf Senden stellen, dass wir auch gefunden werden können, wenn eine Lawinenverschüttung droht. Das war gar nicht so einfach, da wir unterschiedliche Geräte hatten, mit bis zu 3 Antennen im High-Tech-Format, aber wir haben alle den Test bestanden: Alle haben den „eingegrabenen“ Rucksack mit dem LVS-Gerät gefunden. Wunderbar ... alle haben es geschafft, auch das Ausgraben haben wir geübt, das war wirklich sehr anstrengend mit so einer kleinen Schaufel.

Ein supersache Sache, die wir in unserem hohen Alter auch noch erleben durften, war die Fahrt mit dem „ruckXbob“. Ein Schlitten der anderen Art und dann noch in der Signalfarbe rot, dass man uns auch wieder gut findet, falls die Batterien, der LVS-Geräte versagen und wir in eine Massenverschüttung umkommen. Aber das war natürlich nicht der Fall ... besonders mutig waren unsere „Power Frauen“. Aber auch alle anderen hatten beim „rodeln“ einen Heidenspaß, insbesondere, wenn man im Tiefschnee landet und eigentlich einen „Riga-Bagger“ braucht, um wieder auf die Spur zu kommen!

Unsere Schutzhütte Lavarella – eigentlich ein Berghotel - liegt mitten im Naturpark Fanes und ist ein idealer Ausgangspunkt für die täglichen Schneeschuhwanderun-gen. Die Hütte bietet sehr viel Luxus, u.a. eine Kapelle, geräumige Duschen, eine finnische Sauna und alles tiptop gepflegt. Die Familie Frenner versorgte und sehr gut. Sogar die kleine Emma war steht bemüht, dass wir uns alle wohl fühlen und hat uns immer sehr gut unterhalten. Das Essen war spitzenmäßig, das Bier hervorragend, der Rotwein vorzüglich ...wenn wir uns tagsüber nicht bewegt hätten, wären wir nach einer Woche kugelrund wieder nach Hause gekommen.

Die Lavarellahütte verfügt über 26 Betten, die in kleinen, gemütlichen Zimmern aufgeteilt sind und 20 Lager, darunter 4 Viererlager und ein Zehnerlager. In unmittelbarer Nähe der Lavarella Hütte, wurde 2003 die Kapelle „Picia Capela de Fanes“ erbaut. Diese ist dem Heiligen Pater Ujöp Freinademez (1852-1908) geweiht. Besinnlicher Ort, mitten einer wunderschönen Landschaft die Gott erschaffen hat, wo jeder Wanderer seinen tiefsten Gedanken nachgehen kann.

Aber unser Bergführer hat schon dafür gesorgt, dass wir in Bewegung bleiben und unser Sachse, wollte sowieso jeden „Gibbel“ stürmen – auch wenn manchmal keiner da war. Am Mittwoch hatten wir unsere Königsetappe auf dem Programm: 5 Stunden bis zum Heiligkreuzkofel (2.906 m). Unterhalb der Westwand liegt die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz. Unterwegs hörten wir des öfteren wieder das „Wums“ ... irgendjemand rief „Wir kommen alle um“ ..., aber unser Bergführer hat uns gut geführt und hat jeden Hang, der mehr als 30 Grad hatte, gemieden. Wir haben auch alle brav den 10 m Abstand zum Vordermann/-frau eingehalten. Am Fuße des Gipfels gab es noch einmal eine kleine Herausforderung am Kamin und im Tiefschnee. Aber alle haben es geschafft!

An unserem letzten Tag wollten wir einen „Bubu-Tag“ verbringen, nachdem wir am Tag zuvor unsere Königsetappe in knapp 9 Stunden absolviert hatten. Wir starteten den Tag mit einer Rodelabfahrt zur Pedrü Hütte (1.500 m) , sind dann mit unseren Schneeschuhen rauf zur Sennes Hütte gewandert (ca. 2.200 m), dann wieder runtergerodelt und dann wieder zur Lavarella Hütte aufgestiegen (2.050 m ) und das alles in einem Affenzahn .... leider sind zwei von uns abhanden gekommen und es bleibt bis heute ein Rätsel, wie die zwei so schnell zur Lavarella Hütte auf-steigen konnten ... es war ein sehr abendfüllendes Thema ...!

Überhaupt, wurde sehr viel gelacht, und dass, obwohl wir uns alle nicht kannten. Peter hatte wirklich ein gutes Händchen für die Auswahl der Teilnehmer. Wir hatten alle viel Spaß und haben uns alle gut verstanden, und das ist ja bei Frauen nicht immer der Fall. Gell ???!!!!
Das Wetter spielte natürlich auch mit, Sonne pur, Stimmung sehr gut, was wollen wir eigentlich mehr.... und wir sind so dankbar, dass wir dass in unserem hohen Alter noch erleben dürfen.

Peter, wir danken Dir!

Deine Mannschaft: Brigitte, Karin, Karolin, Cornelius, Manfred, Robert und Stefan Karolin Noè-Kurzfeld