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Aktueller Kalender aller geplanten Wanderungen, Vorträge und Reisen.

Busfahrer Werner bringt 49 erwartungsfreudige Wanderer nach Wiesbaden, wo unsere Wanderung gegen 10.30 Uhr am Parkplatz Talstation der Nerotalbahn unter der Führung unserer Wanderleiter Gerhard Muth und Willibert Acker beginnt.

Stetig aufsteigend führt der Weg durch den Wald. Bald erreichen wir die Leichtweißhöhle. Gerhard weiß zu berichten, dass der Wilderer Anton Leichtweiß sich hier von 1789 bis 1791 vor der Polizei versteckte bis aufsteigender Rauch aus seiner Höhle ihn verriet und zu seiner Festnahme führte.

Gegen ein Uhr erreichen wir ziemlich hungrig die „Platte“, einen der Wiesbadener Hausberge (500m). Auf einem einladenden Platz mit rustikalen Tischen und Bänken vor einer Gastwirtschaft, die wegen Renovierung geschlossen war, genießen wir In herrlichem Sonnenschein unsere Rucksackverpflegung. Für Renate, die sich z.Zt. in Reha befindet, erklingt ein fröhliches Geburtstagsständchen. Alles Gute, liebe Renate!

Uns gegenüber liegt das Jagdschloss Platte, das der nassauische Herzog Wilhelm I. 1823 bis1826 errichten ließ. Der quadratische Renaissancebau mit seiner modernen gläsernen Dachkonstruktion wird heute genutzt für exclusive geschäftliche und private Events. Von seiner Aussichtsplattform hat man einen sehr schönen Blick auf das Rheintal.

Gestärkt geht es weiter, zunächst bergab, dann aber wieder aufwärts am Kletterpark Neroberg vorbei, in dem sich Jung und Alt in der Höhe tummeln. An der Erlebnismulde, einem Amphittheater ähnelnden Rondell, wo sich viele Familien mit ihren Kindern vergnügen, rasten wir auf den großen Steinblöcken, während Gerhard interessante Informationen über die russisch-orthodoxe Kapelle der heiligen Elisabeth und den angrenzenden Friedhof gibt. Danach ist Zeit zur individuellen Besichtigung. Nach kurzem Fußweg leuchten die fünf vergoldeten Zwiebeltürme imposant zwischen den Bäumen hervor. Herzog Adolf von Nassau ließ die Kapelle 1847 bis1856 anlässlich des frühen Todes seiner Frau, der 19jährigen Prinzessin Jelisaweta Michailnowa, Großfürstin von Russland und Herzogin von Nassau, bauen. Sie war bei der Geburt ihres Kindes zusammen mit dem Kind gestorben und wurde in der Grabeskirche beigesetzt. Ein paar Schritte vom „Grabmal der großen Liebe“, wie die Kapelle auch genannt wird, liegt der russisch-orthodoxe Friedhof, der 1856 auf Wunsch russischer Migranten angelegt wurde.

Auf dem Rückweg zum Treffpunkt werfen wir noch einen kurzen Blick ins Opel-Schwimmbad. Von der noblen Terrasse des Opelbad-Cafès hat man einen tolle Aussicht auf das große Bad, Wiesbaden und das Rheintal . Zurück an der Endstation Nerotalbahn lädt ein idyllischer Aussichtstempel die Besucher zur Rast ein und belohnt mit schönem Weitblick.

Wir gehen den Fußweg hinunter zur Talstation. 15 Kilometer und ca. 350 Höhenmeter im Auf- und Abstieg liegen hinter uns. Der Bus wartet schon und bringt uns nach Oppenheim ins Weingut Dietz zur Schlusseinkehr.

Danke den Wanderführern für die gelungene Kombination von Wanderung und Kultur. Ein besonderer Dank an Gerhard für die umfangreichen Detailinformationen.