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Aktueller Kalender aller geplanten Wanderungen, Vorträge und Reisen.

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Wie immer, ging es pünktlich los, auf der Autobahn in Richtung Koblenz war genug Platz für uns und nach knapp eineinhalb Stunden waren wir auf dem Parkplatz von Braubach gelandet. Durch den sehr schönen Ort ging es in Richtung „Aufstieg“ zur Kerkertser-Platte, wir waren am Rheinsteig gelandet!

Dieser Steig ist ein Fernwanderweg, der auf einer Länge von rund 320 km dem Mittelrhein auf der rechten Rheinseite folgt.

 

Auf der Strecke von Wiesbaden bis nach Bonn (das letzte Stück ist dann auf der linken Rheinseite) durchquert der Rheinsteig das touristisch reizvolle UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal sowie die Weinanbaulandschaft Rheingau. Dieser Teil von Wiesbaden-Biebrich bis Braubach wurde ja schon von den DAV`lern erwandert!

 

Aber nun zu unserer Wanderung. Beim Weg nach oben, konnte man immer wieder einen Blick auf die Marksburg zu Braubach werfen. Sie steht auf einem Schieferkegel in 160 m und ist die einzige nie zerstörte mittelalterliche Höhenburg. Wenn man sich vorstellt, eine japanische Firma wollte die Burg Stein für Stein abbauen und in Japan wieder aufbauen!!! Gut, dass der Besitzer abgelehnt hat!

Und es ging weiter bergauf, fast wie in den Alpen. Warm war es, sogar seht warm und der Schweiß lief in Strömen.

Da hatten unsere beiden Willi/y's (Marchlewski und Böhm) eine schöne Tour ausgesucht! Als wir dann endlich oben waren ging es vorbei am Kurpark und einem tollen Hotel (Wie kann man in diese Gegend so einen Klotz stellen??) zu unserem Zwischenstopp das Waldhaus. Gut, daß es dort genügend zu trinken gab, Glühwein brauchte keiner zu bestellen, kalt war angesagt.

Leider fing es jetzt an zu grummeln in der Luft. Gewitter waren angesagt. Die Wanderführer beschlossen, mit dem Bus nach unten wieder zu fahren und von dort den Angriff auf die Ruppertsklamm zu machen.

Da diese Klamm uns als schwierig beschrieben war, blieben ein paar unserer Mitwanderer schon vorsorglich im Waldhaus.

Dann ging es los.

Anfangs noch gemütlich, dann immer anstrengender. Teilweise waren in den Schiefer kleine Treppen geschlagen worden, an der Wand dann Stahlseile angebracht zum Halt und Sicherung.

Zur Beschreibung der Klamm: Eine ca. 2 km lange Felsenschlucht in einem Seitental der Lahn bei Lahnstein. Sie wurde vom Eisenbahntelegraphisten und Naturfreund Theodor Zais zwischen 1910 und 1912 erschlossen und 1936 als Naturschutzgebiet von insgesamt 11,6 Hektar ausgewiesen.

Nach zirka einer Stunde waren wir dann am Ende der Klamm bei der Schutzhütte angekommen. Nachdem die weit auseinandergezogene Gruppe wieder komplett war, ging es zum langsamen Abstieg nach Lahnstein.

Jetzt konnte man eine Blick auf die Burg Lahneck werfen. Erbaut 1226 vom Mainzer Erzbischof und Kurfüst Siegfried III. von Eppstein, zum Schutz seines Gebietes an der Lahnmündung und der dort in der Nähe befindlichen Silbermine.

Überall Paparazzi!! Von der Burg erzählt man, daß 1851 die schottische Touristin Idilia Dubb auf den Turm geklettert ist und die Treppe nach ihrer Besteigung einstürzte. Sie verdurstete und ihre Leiche wurde viele Jahr später aufgefunden. Ihr Tagebuch fand man zwischen den Mauersteinen.

Goethe dichtete 1774 aus seiner Lahnreise beim Anblick der Burg Lahneck das Gedicht Geistesgruß

Hoch auf dem alten Turme steht
Des Helden edler Geist,
Der, wie das Schiff vorübergeht,
Es wohl zu fahren heißt.

Sieh, diese Senne war so stark,
Dies Herz so fest und wild,
Die Knochen voll von Rittermark,
Der Becher angefüllt;

Mein halbes Leben stürmt´ich fort,
Verdehnt´die Hälft´in Ruh´
Und Du, Du Menschen-Schifflein dort,
Fahr immer, immer zu!

Welchem Mitwanderer ist auch so etwas eingefallen? Vielleicht hatte wir aber alle jetzt richtigen Hunger und freuten uns auf die kurze Busfahrt zu unserem Lokal „Waldhaus“. Als alle Platz gefunden hatten, die Bestellung abgegeben, da ging das Wetter draußen los. Es regnete so lange, bis wir mit Essen und Trinken fertig waren. Perfekt getimt von unseren Wanderführern!!

Bei der Rückfahrt war es dann merklich leiser, mancher suchte doch die Schulter seines Partners für ein Nickerchen.

Eine sehr, sehr interessente Wanderung mit vielen tollen Ausblicken. Vielen, vielen Dank an unsere beiden erprobten Wanderführer Willi Marschlewki und Willy Böhm die nach der letzten Tagesetappe vom Rheinstein im Herbst nicht mehr weitermachen wollen. Vielleicht überlegt Ihr es Euch doch noch, es wäre schade. Also, dann bis zur nächsten Wanderung.

Alles Gute wünscht

Peter Mohler