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Aktueller Kalender aller geplanten Wanderungen, Vorträge und Reisen.

Trotz dunkler Regenwolken fuhren wir gut gelaunt um 8.00 Uhr am Stadion ab. Dass unser Busfahrer die beiden Kreisel am Kirschgarten gleich zweimal umrundete, lag nicht an seinem Übermut. Dieter Kunz, der kurzfristig als Ersatz den letzten freien Platz im Bus besetzen wollte, hatte Mühe, den vereinbarten Treffpunkt mit dem Fahrrad rechtzeitig zu erreichen. Nachdem er seinen Drahtesel an einem Baum abgestellt hatte, wurde er mit großem Hallo im Bus begrüßt.

 

Schon bald begann es zu tröpfeln, aber kaum hatten wir die französische Grenze erreicht, sorgten blauer Himmel und Sonnenschein für eine tolle Wanderstimmung. Wir durchfuhren das mittelalterliche Städtchen Sarverne mit hübschen Fachwerkhäusern und vielen Potterien. Bald danach begannen wir unsere Wanderung zur Burgruine Haut Barr, einer imposanten zweihundert Meter langen Anlage aus dem 12. Jahrhundert, auf drei Sandsteinfelsen erbaut, die durch Treppen miteinander verbunden sind. Von der Burg auf 458 m Höhe hatten wir eine wunderbare Aussicht über die Rheinebene und das Nordelsaß.

Wir wanderten weiter bergauf zur romanischen Burgruine Grand Geroldseck aus dem 12. Jahrhundert. Von der einstmals großen Anlage sind nur noch der 30 m hohe Bergfried (teilweise zerstört), Mauerreste und Keller erhalten. Viele idyllische Schattenplätze nutzten wir für unsere Mittagsrast. Thymianduft lag in der Luft. Mit uns vesperte eine französische Gruppe des Vogesenvereins, die sich „Pro Geroldseck“ nannte. Der Leiter erklärte uns gerne in gutem Deutsch, dass sie hier mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren, Müll und Unrat von Umweltverschmutzern entsorgten. Gestärkt ging es weiter hinauf über Col de Geroldseck (469 m) zur Burgruine Petit Geroldseck, im 13. Jahrhundert erbaut, aber bereits Ende des 15. Jahrhunderts verfallen. Von der Burgruine stiegen wir hinunter zum 423 m hoch gelegenen Hexentisch und dann wieder hinauf zum 530 m hohen Brotschberg, auf dem ein 1897 gebauter Aussichtsturm steht, dessen 90 Stufen wir mühsam, aber gerne, wegen der guten Rundumsicht, erstiegen. Auf schattigen Waldwegen wanderten wir bergab zum 517 m hohen Rocher du Brotsch (Brotsch-Felsen) mit toller Aussicht zur Dagsburg und auf den Schneeberg. Eine große Höhle unterhalb dieses riesigen Sandsteinfelsens konnte sich Jürgen Weis durchaus als Zweitwohnsitz vorstellen.

Über den Schäferplatz erreichten wir unseren Bus, der uns zurück nach Deutschland zum Gutshof Bauer’s Stuben in Venningen brachte, wo wir bei gutem Essen feuchtfröhlich den gelungenen Wandertag ausklingen ließen. Auf der Rückfahrt nach Worms gestand uns Willibert, dass er Heribert Kirschs Erfolgsrezept für gutes Wetter, nämlich am Vorabend der Wanderung eine Kerze anzuzünden, vergessen hatte. Petrus hat es dennoch gut mit uns gemeint. Danke, liebe Sonja, lieber Willibert, für diesen gelungenen schönen Tag. Ach ja, Dieters Fahrrad stand trotz vieler Unkenrufe noch wohlbehalten am Baum. Die Versicherung ist noch einmal davongekommen.