Durch das steinerne Meer, Saugasse und St. Bartholomä zur Kührointalm. Vor kurzem machte sich eine 11 köpfige Bergsteigergruppe von der DAV-Sektion Worms auf nach Berchtesgaden, um dort 6 Tage den Watzmann zu umrunden.

Sonntagsmorgens um 6 traf sich die Gruppe am Wormser Hauptbahnhof, um von dort aus nach Mannheim weiterzufahren. Als der ICE-Zug kam, herrschte Uneinigkeit, ob das der richtige Zug sein sollte. Es kam, wie es kommen musste, der Zug fuhr weiter und allen dämmerte, dass wäre der richtige Zug gewesen. Flexibel wie sie waren, nahmen sie zwei Taxi und brausten nach Mannheim los. Der Rest der Fahrt lief unproblematisch und alle kamen am Nachmittag in Berchtesgaden an. Nun machte sich die Gruppe auf den Weg zum Ausgangspunkt, dem Bergheim Hirschbischl auf 1153 Höhenmeter. Es regnete zwar, jedoch versprach der Wetterbericht Besserung.

Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter gewandelt, die Sonne schien vom Himmel und es versprach ein guter Tag zu werden. Nach dem Frühstück machten sich die Bergsteiger auf zur nächsten Tagesziel – Etappe, der DAV-Hütte Ingolstädter Haus. Die Hütte, liegt auf 2119 Metern, was einen Höhenunterschied von ca. 1000 Metern bedeutet und zu überwinden galt. Als man Nachmittags die Hütte erreichte, merkte die Gruppe jeden Meter, den sie zurück gelegt hatte in ihren Knochen. Einigen war das noch nicht genug und so bot der Wanderführer Werner Kunkel für die Hartgesottenen auch noch die Möglichkeit, einen nahe gelegenen Gipfel, den „großen Hundstod“ zu besteigen. Die anderen begnügten sich mit dem Blick von der Hütte auf das steinerne Meer. Müde gingen die Wanderer zu Bett, um für das nächste Ziel, das „Riemann-Haus“ frische Kräfte tanken zu können.

Der Weg am nächsten Morgen zum Riemann-Haus war im wahrsten Sinne des Wortes steinig den er führte uns durch das „steinerne Meer“. Die Felsformationen, die durch Gletscherbewegungen und Erosion entstanden sind, ließ jeden erstaunen. Ca 13 Uhr erreichte ein Teil der Gruppe die DAV-Hütte, während der andere Teil eine schwierige Gradwanderung machte. Auf dem Gipfel des Breithorn mit einer Höhe von 2504 Metern kam die Gruppe wieder zusammen. Den Rest des Tages verbrachten man damit, gemütlich beisammen zu sitzen und das Bergpanorama zu genießen.

Am nächsten Morgen machten sich die „DAV´ler“ auf um über das steinerne Meer das Kärlinger-Haus zu erreichen. Eine kleine Gruppe um den Wanderführer Werner Kunkel machte wieder eine anspruchsvolle Tour auf die Schönfeld - Spitze. Je weiter man ging umso dichter wurde die Vegetation, da das Kärlinger-Haus auf 1601 Metern Höhe liegt. Bald hatte es die Gruppe geschafft und man machte es sich auf der Hütte gemütlich. Für einige, die noch Lust hatten, bot Wanderführer Willy Böhm einen kurzen Ausflug auf Feldkogel (1886m) an. Von diesem Gipfel bot sich eine traumhafte Aussicht auf den Königssee und die ihn umgebenden Gipfel dar. Als man wieder auf der Hütte angekommen war und die Nachzügler um Werner Kunkel auch wohlbehalten auf der Hütte ankam schmiedete man Pläne für die nächste Etappe. Diese war die schwierigste von allen, musste man doch 1000 Höhenmeter zum Königssee ab- und wieder 800 Meter aufsteigen, um die Kührointalm zu erreichen.

Den Watzmann und Königssee vor Augen brach die Gruppe am frühen Donnerstagmorgen auf. Der Weg führte durch eine Schlucht, die man Saugasse nennt. Weiter ging es durch Wald, bis man unten am Königssee ankam. Am St. Bartholomä wurde eine kurze Rast gemacht und sich dabei gestärkt. Viel Zeit blieb leider nicht, mussten doch noch über den Rinnkendelsteig 800 Höhenmeter überwunden werden.. Mühsam gingen es Meter für Meter bergauf und man genoss die tolle Aussicht auf den See, der unter uns lag. Es ging nun weiter zur Kührointalm. Dort angekommen bezogen man die Zimmer oder Lager. Zu unserer Überraschung bot die Alm Duschen, was in den Bergen ein kleiner Luxus ist. Den Gipfel vor Augen fieberte man dem finalen Anstieg auf den Watzmann entgegen und so gingen alle früh zu Bett.

Der nächste Morgen brachte das böse Erwachen. Ein Gewitter hatte sich über den Bergen festgesetzt und machte alle Gipfelträume leider zunichte. Man wartete und hoffte, dass sich das Wetter doch noch besserte. Doch erst am späten Nachmittag klarte es auf. Für einen Gipfelanstieg war es leider zu spät. Aber trotz diesem verpassten Gipfel war die Tour ein voller Erfolg. Man hatte viel Spaß gehabt und viel erlebt. Das Alpenpanorama zeigte sich von seiner besten Seite und was auch sehr wichtig war, niemand hatte sich bei der Tour verletzt. Mit einem guten Gefühl stieg man ins Tal hinab. In Berchtesgaden machte die Gruppe eine letzte Rast und ließ bei einer Haxe und einer Maß Bier die Tour Revue passieren.