11. – 14.06.2009

Zum zweiten Mal hintereinander besuchte die Klettergruppe der Sektion die Felsregion Saffres bei Vitteaux über Fronleichnam. Zwar waren wir dieses Jahr mit 2 Kindern und 13 Erwachsenen eine unüblich kleinere Gruppe als sonst, dies tat jedoch der Atmosphäre und Heiterkeit absolut keinen Abbruch.

Am Anreisetag Mittwoch erreichten fast alle mühelos nach mehr als 500 km den kleinen Gemeindecampingplatz in Vitteaux. Bis Anja gegen Abend aus der schönen Schweiz ankam, hatten wir Anwesenden mittlerweile das Problem zweier Kletterer gelöst. Diese hatten etwa 40 km nach Nancy erkannt, das sie ohne Zelt unterwegs waren. Nach Erkennen dieses Missgeschicks nutzten sie die örtlichen Einkaufsmöglichkeiten und ergatterten günstig ein 2-Mann-Zelt. Doch beim Aufbauen kam das Erwachen: Statt „Mann“ musste es wohl „Kind“ geheissen haben, wenn man die Größe des Zeltes beäugte. Somit wäre die erste Nacht der Beiden mit Sicherheit eng und kuschelig, aber auch äußerst schlaflos geworden... Nachdem auch Familie von Bothmer unter vielen neidischen Blicken ihr Campingareal aufgebaut hatten, begann es doch tatsächlich deftig an zu regnen. Zwangsläufig gestaltete sich damit das Vorzelt von „von Bothmer´s“ recht schnell zum gemütlichen Sammelplatz für diesen Abend. Anja ließ uns an ihren neuen Knobelwürfel die Fingermotorik schon mal austesten und die Junioren übten sich im Wasserfussball, bis dann alle früh und müde von der Fahrt in ihre Zelte krochen.

Donnerstag Früh zeigte sich bewölkt, aber trocken. Nach einem ausgiebigen Frühstück an der langen Tafel waren wir uns sicher, dass das Felsmassiv in Saffres trocken ist. Gegen 11 Uhr fuhren wir dann endlich los, denn es kribbelte bereits in Fingern und Zehen – der Fels rief also schon. Am Felsmassiv angelangt war alles weitestgehend trocken und vor allem: kaum eine Menschenseele außer uns! So begannen wir diesen 1. Klettertag am „Block“, an welchem die meisten Routen ab dem 6. Schwierigkeitsgrad (UIAA) und viele leichtere Routen an den nahe liegenden Felsmassivwänden befinden. Somit war für jeden etwas dabei. Insgesamt gestaltete sich dieser Tag für jeden interessant, galt es doch, sich erst mal an den Kalkfelsen zu gewöhnen. Vor allem konnten Mirko und Klaus mit filmreifen Kletterszenen aufwarten, die an diese Tag vom Fotomann Rainer am statischen Seil hängend treffsicher fotografiert wurden. Resümee für diesen Tag: Für weitere Filme bitte mehr auf hautfarbene Socken beim Tragen mit Kletterschuhen achten und bitte, Katja, mehr Puder beim Styling der Stars. ;-) Im Laufe des Tages wurde es bei mehr als 20 Grad noch richtig warm und wir waren froh, dass wir am Block so manches kühles Schattenplätzchen zur Verfügung hatten. Der Tag endete mit einer gemeinsamen ersten Lagerfeuerrunde, für die wir gemeinsam Holz von hierfür offenen Stellen zusammen getragen hatten. Insgesamt waren wir alle frohen Gemüts angesichts des traumhaften Wetters und der schönen Kletterregion.

Am 2. Klettertag empfing uns der Tag mit Sonne und leichter Bewölkung. Am Felsenparkplatz von Saffres angekommen entschied Klaus, uns neue Kletterrouten zu zeigen. So entführte er uns in einen Weg, der nach einem langen schmalen und abschüssigen Trampelpfad oberhalb des Felsmassiv ankam. Ein Teil seilte dort direkt ab, ein Teil nahm ohne Murren den weiteren Fußweg und gelangte mit 20 minütiger Verspätung zu uns. Der dritte Teil war morgens später aufgebrochen und konnte uns dann - zugegeben nach längerer Wanderung und dank Telefontechnik - auffinden. In diesem Teil der Felsen gab es wieder für alle etwas und es machte den Eindruck, dass die Routen in den unteren Schwierigkeitsstufen nicht ganz so abgegriffen und klitschig erschienen wie die vom Vortag. Auch den letzten Tag verbrachten wir an diesem Felsmassiv. Die Sonne strahlte satt und einige versuchten, der Hitze im Freibad zu entkommen und fuhren daher am frühen Nachmittag zurück. Bis dahin hatten sich die Meisten noch in einer interessanten franz. 6a+ /6b erprobt, welche Klaus und Rainer in Teamwork vorgestiegen waren. In dieser Route wurden bereits beim Einstieg alle Tricks und Kräfte abverlangte. Immer wieder galt: Griffegeiz pur. Allerdings zeigte sich recht spät, dass die am Felsgipfel wohnenden 150 Wespen dem Klettergebaren auch gerne mal mit lautem Gesumm einen Besuch abstatteten, um dann in Ruhe wieder in ihrer Behausung zu verschwinden. Zugegeben: Mit der Ruhe war es bei uns in diesem Moment doch stellenweise kurz vorbei. Leider hatte das Freibad nicht geöffnet und so schwitzte man auf dem Campingplatz weiter. Zu allem Überfluss fiel unsere Planung, Pizza zu bestellen, ins Wasser. Der Supermarkt hatte auch schon zu, so dass wir alle auf unsere restlichen Nahrungsmittel zurückgriffen mussten. So endete die Klettergruppenfahrt in einem Mega-Nudel-Abend, mit Marshmallows für die kids, letzten Holzscheiten, ehrgeizigen Versuchen beim Betrieb eines Powerbals und einem strahlend klaren Nachthimmel.

Am Sonntag das Übliche: Suchen, packen, stopfen. Vor allem das Packen eines „Wurfzelttes“ kann echt Nerven kosten. Gegen 11 Uhr waren wir fast alle fertig. Und schade - wir hätten alle noch viiiiiiiiiiel länger auf diesem einsamen Campingplatz in dieser lustigen Runde ausharren können... Und noch was für die diesjährigen TeilnehmerInnen: Denkt dran, a)immer schön den Badvorleger rechtzeitig zu waschen und b)an das Geheimnis, das dicke Spinnen unter einem Besen verschwinden können. Aber das werden wir im nächsten Jahr noch mal genauer beleuchten.