Wanderreise vom 24.09. bis 07.10.2010

Kann so etwas Vergnügen sein, wenn früh um 1.00 Uhr der Wecker klingelt? Aufgewacht es geht nach Andalusien, an die „Costa del Sol“ und den Bergen der Sierra Nevada. Mit der Hoffnung, den in der Heimat längst verschwundenen Sommer etwas zu verlängern. Seit Tagen summte mir die Melodie im Ohr „ In der Ferne leuchten die Berge der Sierra Nevada“. Allerhöchste Zeit zu starten.

Nerja, unsere Heimat für die nächsten Tage. Eine kleine, noch in seinen Ursprüngen erhaltene und vom Touristenrummel verschonte Stadt, war Ausgangspunkt für unsere Wanderungen. Klangvolle Namen erwarteten uns, wollten uns ihre Geschichte erzählen, Malaga, Gibraltar, Cordoba, Sevilla …und in der Ferne da leuchten die Berge der Sierra Nevada.


Unsere beiden Wanderführer Manuel und Gregor führten uns mit viel österreichischem  Charme und guten Kenntnissen in die Geheimnisse Andalusiens ein und zeigten uns die schönsten Ecken der Umgebung. Das Land von den Mauren und Berbern geprägt, lebt noch heute von deren Palästen, Moscheen und den kleinen „Weißen Dörfer“ die an den Hügeln der Sierra kleben. Einst Rückzugsorte der Mauren. Verwinkelte Gassen, schmale Treppen und verträumte Ecken. Manchmal ist das Meer in weiter Ferne zu sehen. Eine wohltuende Ruhe. Siesta zur Mittagszeit, nur Touris liefen durch die Landschaft. Feigenbäume, Oliven, Wein und viel Treibhauskultur unter Plastik prägten das Bild. „Ach sin die sieß“. Die Wormser Stare beim Plündern an wilden Feigen. Nach dem Sommer sieht die Landschaft etwas trocken aus, doch ein Duft liegt in der Luft. Das Gestrüpp der Machia eine Sinfonie der Gerüche aus Thymian, Salbei, Rosmarin…. bei einer Berührung setzten die trockenen Zweige ätherische Öle frei. Die Waden sind zerkratzt, doch der betörende Duft entschädigt dafür. Heide hatte einen Fehltritt gemacht und ist mit dem Wanderführer den Berg hinab gerollt. Der Abtransport, eine starke Leistung der Bergwacht.


Eine Spezialität der Region, der Schinken. Kaum eine Bodega bei der die luftgetrockneten Schweinekeulen nicht von der Decke hingen. Wandern am Strand und der Steilküste und ab in die Höhlen von Nerja.  Kathedralen aus Stalaktiten und Stalagmiten. Edmunds Trompete und der DAV Chor hinterließen ein Gänsehautfeeling. Und nach der Tour ging es in eine Bodega. Bei Cerveza und Wein und schmackhaften Leckerbissen aus der Küche Andalusiens wurde der Akku wieder geladen.Die Alpujarras, ein kinotaugliches Bergpanorama mit ihren malerischen Dörfern und zerklüfteten  Gesteinsformationen in El Torcal. Manuels Panflöte in dieser Naturbühne verzauberte alle Teilnehmer. Geier kreisten am Himmel und Gämsen hüpften über die Felsen. Ich hatte immer das Gefühl, die Steingeister haben ein Auge auf mich geworfen. Obacht Freund,  lass dir von Zigeunern keine Blumen schenken, sie holen sich mehr als nur ein Dankeschön.

In der zweiten Woche war Erholung angesagt. Es galt möglichst viel Sonne ein zusaugen, der nächste Winter kommt bestimmt. Wer wollte konnte  im warmen Meer baden, faul am Strand liegen, wandern und kleine Dörfer erforschen oder in Sachen Kultur etwas unternehmen. Eingebettet in die Berge der Sierra Nevada liegt Granada, eine schöne Stadt.  Ein Hauch von  Tausend und einer Nacht, die Alhambra. Märchenhaft der schöne Palast der Nasriden, mit seinen zauberhaften Ecken und Gärten und den schönen Blicken auf Granada. Ach Ronda du schöne Stadt, Wallfahrtsort der Stierkämpfer, mit seinen auf Felswänden hockenden Häusern und Schluchten überspannenden Brücken.Die Füße glühten auf unserer Tour zu den „Siete Lagunas“ im Schatten des Mulhacen. Es ging auf staubigen Pfaden, über murmelnde Bäche und an verfallenen menschenleeren Schäferhütten vorbei. Leider haben wir unser Ziel nicht erreicht. Die Zeit!! Andere nutzten die Zeit für Einkäufe, tauchten in Märkte ein, stöberten in kleinen Geschäften und feilschten bis zur Schmerzgrenze. Und am Abend fanden sich alle wieder im Hotel ein. Nach dem Essen saß man gemütlich in der Hotelbar, am Pool oder in „Herberts Bar“. Die Tageserlebnisse wurden berichtet und die Beutestücke der Damen bestaunt. Die Zeit viel zu kurz für dieses herrliche Land. Es war toll und wir kommen wieder. Den Rest möchte ich auch noch sehen.

Danke an Waltraud und Willi