Wanderreise in Kooperation mit dem DAV Kaiserslautern vom 19. bis 26. September 2014 

Freund und Weltenbummler Cornelius Krohn ist Wanderwart beim DAV Kaiserslautern. Für seine Wandertour durch die Abruzzen hagelte es plötzlich Absagen. So sprangen die Wormser gerne ein. Viel Vorbereitung war notwendig: Flüge buchen, Bus- und Bahn-Verbindungen erkunden und Unterkünfte finden. Wanderwege und Hütten gibt es nicht. Zwischen dem Apennin und der Adria erstreckt sich eine Region mit zahlreichen Naturparks und kleinen Bergdörfern mit alten Kirchen, Burgen, Schlössern und schöner Kunst und Architektur. 

Ein Drittel der Fläche der Abruzzen steht unter Naturschutz. In den Nationalparks kann man mit etwas Glück höchst selten gewordene Tiere wie Fischotter, Königsadler, Bären und Wölfe in ihrer natürlichen Umgebung erleben. Vorsichtshalber hatten wir die Worte Lupo und Ursus schon einmal gelernt, es könnte ja sein, dass ein Wolf oder Bär um die Ecke kommt.

Mit dem Buch in der Hand machten wir uns auf (Auszug aus dem Buch): „An der Kreuzung rechts, über den Acker bis zum Bach. Hier scheint der Weg zu enden. Biege direkt vorher nach rechts ab, steige in die Ölbaumpflanzung, klettere dann über die Böschung der Bahnlinie, horche aufmerksam, ob sich ein Zug nähert und überquere auf der Bahnbrücke den Pescara-Fluss. Erlaubt ist es nicht, aber zwei Minuten Illegalität sind in Italien nicht so tragisch“Einmal falsch abgebogen, am besten wieder zurück und die Suche beginnt aufs Neue.

Eine Grandiose Landschaft, tiefe Schluchten, Olivenhaine und Weinberge und eine fast unberührte Natur. Es roch wie zuhause im Kräuterbeet. Eidechsen huschen über den Weg, Schmetterlinge und Bienen summten und die Blumen und Kräuterpflanzen, im Wald blühten die Alpenveilchen. Wilde Feigenbäume und reife Weintrauben sorgten für Marschverpflegung. An Dorfbrunnen und alten Quellen wurden die Flaschen wieder gefüllt. Die Damen beschwerten sich bei den Wanderung auf den wilden Wegen, denn die wilden Rosen und Sträucher zerkratzen nicht nur die Waden.

Die Abruzzer sind freundliche offene Menschen und gaben immer Auskunft und halfen uns weiter. Doch großes Unverständnis über unsere Art der Fortbewegung: "diese Strecke ist viel bequemer mit dem Auto zu erreichen". Übernachtung in Agrikulturas (Bauernhöfe) mit einer tollen Küche, handgemachten Nudeln, vorzüglichem Fleisch, Käse, Salami, Schinken, frischem Gemüse, leckeren Süßigkeiten und Weinen aus dem eigenen Keller. Wie immer, wenn „Weltenwanderer“ bei einem Glas Wein zusammen sitzen, gibt es viel zu erzählen.

Nach einer Woche strahlendem Sonnenschein ging es nach Pescara zurück. Doch kaltes Regenwetter verdarb uns das Baden im Meer.