Into the wild

Neun abenteuerlustige Kletterer, eine Woche im April auf einem Zeltplatz in den Vogesen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt – mit diesem frostigen Wetter hatte niemand gerechnet, doch das konnte uns nicht davon abhalten in der zweiten Osterferienwoche vom 1.04.-6.04. 2013 die erste Jugendgruppenfahrt des DAV Worms in das elsässische Bergdorf Dabo zu starten. Ausgerüstet mit Klettermaterial, Campingutensilien, und vielschichtiger Funktionskleidung machten wir uns montagmorgens in Worms auf den Weg um sechs Tage lang in der Natur zu klettern, zu wandern und zu zelten.

Der „Terrain de camping de Dabo“ wurde in dieser Woche unser Zuhause. Am Ankunftstag schlugen wir dort, bestens ausgerüstet, unser Selbstversorgungslager auf, um den Temperaturen zu trotzen. Nachdem jeder noch ein Kleidungsstück mehr angezogen hatte, begaben wir uns auf eine erste Umgebungserkundung. Die Herausforderung hierbei bestand im Abseilen von einem Felsen. Abends teilten wir die Aufgaben Holzsuchen inklusive Feuer machen, Kochen und Spülen untereinander auf. Als Tagesabschluss wärmten wir uns alle am Lagerfeuer, was zu unserem allabendlichen Ritual wurde.

Die erste Überwindung an jedem Morgen war das Aufstehen: Raus aus dem warmen Schlafsack, rein in die Kälte! Schnell zum Waschraum laufen und sich im Zwiebellook kleiden, damit es warm wird. Und was hilft besser gegen Kälte als Bewegung? Die hatten wir in dieser Woche ausreichend. Wir machten Querfeldeinwanderungen den Berg hinauf und runter, eine Wanderung auf einen schneebedeckten Berg mit anschließendem Hinunterrennen, Nachtwanderungen, kletterten an anspruchsvollen Felsen, gingen, bepackt mit Material, Zustiege zu Kletterfelsen, erkundeten einen Flusslauf, liefen jeden Morgen 2km zur Bäckerei, seilten uns von einer Burg ab und spielten Gruppenspiele. Bei solchen teils schweißtreibenden Aktionen konnte man schnell einige Lagen ausziehen. Das spontane Baden in einem Gebirgsfluss und unter einem Wasserfall war eine willkommene Abkühlung, die dann doch ein wenig Überwindung kostete. Auf die erstaunten Fragen von Ladenbesitzern im Ort ob wir wirklich zelten und das nicht zu kalt sei, konnten wir nur antworten: „Oui et non, wir campen aber das Wetter macht uns nichts aus.“ Immerhin haben wir so neue Essenskreationen wie „frozen Nutella“ und andere gefrorene Brotaufstriche kennengelernt, die man jeden Morgen aus der Verpackung hacken musste. Für unsere Abwehrkräfte und unsere Kondition war die Woche außerdem auch sehr nützlich, da wir jeden Tag hochmotiviert und mit viel Freude draußen waren und viele tolle Dinge erlebten.

Der Meinung, dass nach der Tour vor der Tour ist, sind auch die beiden Gruppenleiter Jens Hansen und Simon Grünewald, die schon viele kreative Ideen für die nächste Klettergruppenfahrt haben.

Bilder von der Tour