Tourenberichte

Hier geht's hoch hinaus. Tourenberichte zu unseren alpinen Aktivitäten - Sie sollten schwindelfrei sein, wenn Sie die lesen!

Hoch oben am Sennigart mit herrlichem Weitblick über das Montafon thront die Wormser Hütte. Auf 2307m über dem Meeresspiegel genießt sie den Weitblick und gerät von Zeit zu Zeit ins Träumen. Sicher hat sie sich dabei auch in Ihre Sektionsheimat Worms gewünscht. Vielen Geschichten über die Stadt am Rhein konnte sie in Ihrer Gaststube schon lauschen. Gerade das Backfischfest, dachte sie, wäre eine Reise wert. Also machte sie sich auf den Weg, die Weinkultur, den historischen Dom und die Menschen dort kennen zu lernen.

Sonntag, Ankunft in Mandarfen im Pitztal. Hier ist es kaum kühler als im backofenheißen Worms – Juli-Mittagshitze. Wir steigen zum Taschachhaus auf. Wir, das sind Galina, Marius, Jens, Tourenleiter Tom und ich. Kein bisschen Schatten. Der rauschende Bach sorgt für Erfrischung – allerdings nur akustisch. Schweiß tropft. Auf knapp 2100 m Höhe endet der steinige Fahrweg bei der Materialseilbahn. Können wir die Rucksäcke nicht nach oben transportieren lassen? Nein, nur was für Weicheier. Also weiter, mit Rucksack. Die Luft ist flirrend heiß. Irgendwann, endlich. Wir überschreiten eine Scharte, noch ein paar Höhenmeter: Wir sind oben. Taschachhaus, 2434 m hoch, DAV-Hütte der Sektion München, Ausbildungsstützpunkt des DAV. Rucksack abstellen. Hinsetzen. Schuhe, Strümpfe ausziehen. Fußzehen senkrecht in die Höhenluft stellen. Die Seilbahn kommt, voll mit Rucksäcken und Taschen, die von Leichtrucksackwanderern und Ohnerucksackwanderern aus der Gondel geholt werden. Phh, wir haben unsere Rucksäcke getragen – und jedenfalls Bier, Kässpätzle, Kaffee verdient.

Team: Matthias Frößl (Tourenleitung), Stefan Kukutschka (Tourenbericht und Bilder), Michael Pawlitschek, Jonas Raab, alle DAV Sektion Worms

10.07.2015

Mit dem Auto ging es um 5 Uhr morgens Richtung Süden nach Vent ins Ötztal. Die Fahrt verlief gut und um 11:00 Uhr kamen wir in Vent an. Das Wetter war super, keine einzige Wolke am Himmel. Nachdem wir das Auto auf dem öffentlichen Parkplatz abgestellt hatten, stiegen wir zur Martin Busch Hütte auf 2501 m hinauf. Nach einer Stärkung übten wir die Spaltenbergung durch Selbstrettung mit Prusikschlingen und Gardaschlinge an einem an der Feuerleiter der Hütte befestigten und herabgelassenen Seil. Meter für Meter kämpften wir uns mit den Prusikschlingen nach oben, während Matthias das Seil langsam abließ. Anschließend kam die lose Rolle, die man als 3-er oder 4-er Seilschaft zur Bergung des Gestürzten aus der Gletscherspalte anwenden kann. Wir wechselten innerhalb der Seilschaft die Positionen, damit jeder den Ablauf und die Handgriffe die zu tun waren üben konnte, wobei die des simulierten in die Spalte Gestürzten am einfachsten waren. Unser Trainer Matthias Frößl erklärte uns die Techniken sehr detailliert, sodass wir für die kommenden Gletscherpassagen gut gerüstet waren. Anschließend hatten wir uns das Abendessen mehr als verdient.

Nach der Fahrt via Basel, Martigny und Turtmann nach Vorder Sänntum 1901m im Turtmanntal (46.185576°N, 7.695910°E) am 24.7.2014 sind wir über den Schluchtweg (schöner Steig, teilweise ausgesetzt) und den Fahrweg zum Turtmannsee und weiter den Steig unterhalb der Materialbahn zur Turtmannhütte SAC 2519m aufgestiegen. Vor dem Abendessen haben wir noch den Weg für den nächsten Morgen erkundet, dieser führte uns bis an den unteren Bereich des 'Gässi', ein im oberen Bereich versichertes und häufig begangenes Felscouloir.

Am nächsten Tag gings nach dem Frühstück um sechs Uhr los durchs Gässi und bis zu einer Abzweigung, an der der Weg zur Cabane de Tracuit CAS abzweigt. Unser Weg folgt der nordöstlichen Moräne in Richtung der Barrhörner und zweigt an einem größeren Steinmann nach rechts hinab und führt über eine Felsflanke hinauf an den Gletscherrand. Ab ca. 3000m sind wir über den morgendlich harten Firn des Brunegggletscher aufgestiegen. Auf Höhe des Bruneggjochs wurde angeseilt und die Spaltenzone bei 3330m westlich umgangen. Der weitere Aufstieg führte in einem Bogen unterhalb von P.3671 bis zum Firnjoch P.3649. Der anschließende Firngrat war im Aufstieg nicht für alle Teilnehmer frei machbar, so wurde über einige Fixpunkte gesichert. Die tolle Aussicht vom Gipfel des Brunegghorn 3833m auf die eindrücklichen Hängegletscher der Nordostwände von Bishorn und Weisshorn wurde nur zeitweise getrübt von Wolkenschwaden.

Auf den Donnerstag dem 17. März 2011 war vereinbart, dass die Gruppe die sich zum viertägigen Schneeschuhlaufen im Kleinwalsertal angemeldet hat, sich um 10. 30 Uhr beim Sport Pauli in Hirschegg besammelt. Genau wie eine Schweizer Uhr waren auch alle Teilnehmer pünktlich vor Ort. Die einen kamen direkt mit einem Kleinbus aus Worms und ein Schweizer mit dem Privatauto aus dem Raum Ostschweiz.