Klettern & Bergsteigen, Baden & Rafting sowie Spaß auf dem Zeltplatz und in der Natur – elf Wormser Kletterer im Bergort La Grave

Die Region und der Nationalpark les Écrins waren einigen schon von der vorherigen Fahrt bekannt, die Höhe des Zeltplatzes war diesmal Prämiere.

Auf 1400 Metern lag er inmitten von Bergen, neben saftigen Wiesen und an einem schönen, sehr kalten Gebirgsfluss - darin ging spätestens bei der Raftingtour der Letzte einmal baden. Die alpine Lage machte sich direkt am ersten Abend bemerkbar: Nach dem Aufbauen der neuen Vereinszelte und dem traditionellen Ankunftsabendessen (Nudeln mit Gemüsesoße) tauchte die Nacht den am Tag so oft strahlend blauen Himmel und die beeindruckende Bergkulisse in tiefes schwarz mit klarer Sternensicht. Nach einigen Tagen lernten wir sogar anhand des Sternstandes die Uhrzeit abzulesen.

Um Baguette und Croissants einzukaufen stiefelten wir jeden Morgen einige Höhenmeter in den Ort La Grave zum einzigen Lebensmittelladen in der Umgebung. Jeder der wollte, durfte im Laufe der Fahrt auf Französisch bestellen. Typisch für den Ort sind die aus Stein gebauten Häuser, das Verhältnis von 5:1 zwischen Sportbekleidungsgeschäften und Lebensmittelladen sowie die Menschen mit ihren braun gebrannten Gesichtern, Wanderrucksäcken, Multifunktionskleidung, durchtrainierten Waden und sogar Pickel und Steigeisen für die ganz hohen Berge. Mit in diese Kulisse gehört auch die téléphèrique - die Seilbahn.

In fahrbarer Nähe von unserem Zeltplatz gab es viele interessante Kletterfelsen. Den Hausfelsen erkundeten wir direkt am ersten Tag, um mit der Naturwand vertraut zu werden. Neben Routenschwierigkeiten für jeden Geschmack, lud ein Fluss zum Verweilen und Staudamm bauen ein und ein Klettersteig war ein schöner Kletterabschluss. Der zweite Felsen lag etwas exponiert und höher, also richtig alpin, mit toller Sicht und hohen Wänden. Um ein wenig der Sonne zu entfliehen, suchten wir uns für das nächste Klettern eine schattige Lage mit ebenfalls sehr schönen sowie schwierigen Routen, an denen sich so mancher die Zähne ausbiss. Beim Klettern kam jeder auf seine Kosten und vor allem die Fels Neulinge machten sichtbare Fortschritte.

Zum Erholen legten wir zwischendurch entspannte Tage ein, die wir auf dem Zeltplatz mit baden, Umgebung erkunden, Holz schnitzen, Seilbahn und Schaukel bauen, gemeinsam kochen oder einer Schnitzeljagd verbrachten. An dem einzigen wirklich verregneten Tag machten wir einen Ausflug nach Brisançon ins Schwimmbad und nutzten die Gelegenheit auch gleich für einen Großeinkauf.

Während der gesamten Fahrt machte der Bus leider immer wieder Probleme, weshalb Jens zwei Tage damit verbrachte und nicht bei der Wanderung zu einem Bergsee und beim Klettern dabei sein konnte. Auf dem Pointe des Cerces (3098m) war die Truppe wieder komplett und wir konnten gemeinsam den Ausblick genießen. Sogar den Mont Blanc erspähten wir in dem tollen Bergpanorama.

Nach aufregenden, erlebnisreichen elf Tagen sparten wir uns am letzten Abend das Kochen und ließen uns von der französischen (Berg-)Küche verköstigen. Besonders lecker waren die Desserts! In der Dunkelheit fuhren wir noch hoch zum Col du Galibier auf 2642 Meter um den beeindruckenden Sternenhimmel anzuschauen. In dieser Nacht wurden viele Wünsche in den Himmel geschickt. Da unsere Zelte schon abgebaut waren, kamen wir in den Genuss einer Übernachtung mit tausend Sternen. Ein schöner Abschluss einer vielseitigen und lustigen Jugendgruppenfahrt. Bis zum nächsten Mal / à la prochaine!