Jugendgruppenfahrt vom 01.- 07. Oktober 2018

„So stark wird es schon nicht regnen“, dachten sich die sieben hochmotivierten Kletterer auf der Hinfahrt ins französischen Dörfchen Glère nahe der Schweizer Grenze.

Mit dem wohl regnerischsten „Bienvenue“ das man sich vorstellen kann, begrüßten uns die Regenwolken bei unserer Ankunft auf dem Campingplatz. Durch ein Missverständnis und zu unserem Glück wurden anstatt der Zeltplätze zwei Hütten reserviert, in welchen wir uns dankbar einquartierten. Nach erfolgreichem Einzug dauerte es nicht lange bis das erste Eröffnungslagerfeuer angezündet wurde uns sich die hungrige Truppe über den kürzlich erbeuteten Einkauf hermachte.

Der nächste Tag wurde, nach einem ausgedehnten Frühstück versteht sich, für eine Wanderung im umliegenden Gebiet genutzt. Neben dem schon im Ansatz sportlichen Aspekt der Tour konnten wir beim bergauf Wandern den herrlichen Ausblick auf die französische Landschaft genießen. Nach einer kurzen Pause und mit dem Gefühl schon richtig was geschafft zu haben, machten wir uns auf dem Weg zum Intermarché. Zurück am Campingplatz galt die Devise der Arbeitsteilung. Im Speed-Modus wurde das Grillfeuer gezündet, Salate angerichtet und Teller ausgeteilt, sodass die Gruppe schon bald versammelt am Tisch saß. Aber was wäre eine Camping-Tour ohne eine Runde Werwolf? Um den Traditionen eines richtigen Lagerfeuer-Abends gerecht zu werden, beschloss die Gruppe dem Liebesgott Amor, der Seherin, der Hexe, dem guten Bürger und den altbekannten Werwölfen noch ein bisschen freien Lauf zu geben. Nebenbei wurde das Lagerfeuer mithilfe eines entwendeten Föhns von einer Klettergefährtin zu einem Schmelzofen umfunktioniert. So fanden nicht nur an diesen Abend einige grüne Heinke-Flaschen im Feuer ihr Ende.

Am nächsten Morgen konnten wir dem Wetter noch kein hundert prozentiges Vertrauen schenken kletterfest zu sein, weshalb das Navi des Buses mit dem Ziel „Besançon“ gestartet wurde. In der Hauptstadt der Region Franche- Comté besuchten wir eine eindrucksvolle Zitadelle mit anliegendem Tierparkgelände. Bei der Stadttour im Anschluss stießen wir auf eine alte Wasserschleuse für Boote und kleine Schiffe, welche noch per Hand betätigt wird. Selbstverständlich mussten wir die Funktionalität der Schleuse eigenhändig überprüfen.

Der vierte Tag der Fahrt sollte der erste Tag am Fels werden. Mit Bombenwetter im Gepäck fuhr die Gruppe los und tobte sich im komplett unbesetztem Klettergebiet aus. Bei bestem Wetter wurde viel gelacht und so einige Herausforderungen gemeistert. So wie es das Gesetz will, vergeht die Zeit immer dann am schnellsten wenn sie gerade am schönsten ist. Trotzdem blieb uns nach dem Abstieg noch ein wenig Luft eine kleine Festung zu erkunden. Die Dunkelheit die sich mittlerweile eingestellt hatte, unterstütze den Flair der alten, französischen Mauern. Wieder am Bus angekommen, war die gut Stimmung des Kurzabenteuers für den Abend gesichert.

Der geladene Optimismus wirkte sich offensichtlich auch auf unser Kochverhalten aus. Zwei Kilogramm Nudel wurden samt verschiedener Soßen als Festmahl serviert. Schnell wurde klar, was auch morgen auf dem Speiseplan stehen sollte.

Auch am nächsten Tag sah das Wetter vielversprechend aus, sodass erneut Klettern auf dem Programm stand. Wieder einmal konnten wir in einem freien Klettergebiet neue Routen ausprobieren. Zum Abschluss des Tages bepackten wir uns mit unserer Ausrüstung und kletterten in voller Montur, von oben gesichert, die letzte Stufe des Felsens nach oben. Die Anstrengung wurde durch einen farbenreichen Sonnenuntergang belohnt. Auf der Rückfahrt ließ sich die ermüdete aber zufriedene Truppe noch ein wenig vom Känguru belehren.

Am sechsten Tag der Tour fuhren wir an die „Grotte de la Roche“ bei Saint Hippolyte. Nach einer kurzen Wanderung war der Eingang der Grotte erreicht. Mit Taschenlampen bewaffnet, erkundeten wir die Höhle. Als nächstes stand Bootfahren auf der Tagesordnung. In Teamarbeit war das Motorboot schnell aufgebaut, sodass wir wenig später auf der nahezu strömungslosen Doubs entlangschipperten. Am Abend wurde das Ende der Fahrt mit Kartoffel und Quark inklusive Grillziebeln à la Grünewald gefeiert.

Am Morgen der Abreise machten wir uns ans Zusammenpacken. Nachdem das Tetris-Spiel beim Einladen mit dem Haufen an Gepäck beendet war, startete auch schon wieder die Heimreise.

Rückblickend war die erlebnisreiche Jugendgruppenfahrt ein voller Erfolg. Gemeinsam sind wir an unsere Grenzen gegangen und haben diese überwunden. Noch lange werden wir uns an diese Tour erinnern und freuen uns schon auf das nächste Mal!

Au revoir à la france! Wir kommen wieder.

Ein besonderer Dank geht an die Jugendleiter Pia Lübbe und Felix Sell, die diese Gruppenfahrt organisiert und erst möglich gemacht haben.