03.-06. Juni 2010

Frankreich Strahlender Sonnenschein, ein netter Campingplatz, schattige Felsen – was will man mehr? Auch dieses Jahr war die Klettergruppe wieder unterwegs. Vuillafans und die angrenzenden Klettergebiete kannten einige bereits aus unserer Fahrt in 2005 und je nach Reiselaune und Richtung waren bis zum 03. Juni nachmittags alle eingetrudelt. Die Ersten waren bereits am Mittwochabend da und an den nahegelegenen Felsen gewesen, um erste Kalksteinkontakte zu machen.

Am nächsten Tage (Do., 03.06.10) ging es in die Nähe von Ornan (La Breme). Zum Glück waren diese Routen, in denen wieder für jeden etwas dabei war, recht kurz, so dass die hochsommerliche Temperaturen nicht allzu schwitzige Finger bereiteten. Einzig der anwesende Ziegenrudel machte uns Anfangs Schwierigkeiten: Klar, sobald es raschelte waren sie zur Stelle und meckerten ohne Ende. Trotz unserer (fast gänzlichen) Hartnäckigkeit, ihnen nichts zu geben, verstanden diese Tiere es ungemein, den Kletterern auf den Pelz – in dem Falle den Rucksack - zu rücken. Wehe, da war ein Rucksack offen...

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Beim abendlichen Grillen kam die Hitzemüdigkeit letztlich doch zum Tragen, so dass der Trupp recht früh ins Bett ging. Für Till und seine Mama wurde dieser Abend allerdings leider länger als geplant und endete im ca. 25 km-entfernten Krankenhaus mit der Option, am nächsten Tag Elle und Speiche von Till zu operieren. Denn Till war beim Spielen leider unglücklich gestürzt. Das er allerdings vor der OP mit tollen Spiele (Nintendo, Wi) im Krankenhaus versorgt wurde und sich superwohl dort fühlte, konnten wir Zurückgebliebenen erst mal nicht ahnen und waren in Gedanken ganz bei den Beiden. Till hat aber alles recht gelassen über sich ergehen lassen und so ist zu hoffen, dass er die 6-8 Wochen Gips am Arm über die Sommerferien hinweg ebenso wacker ertragen kann (so auch seine Familie).

Der zweite Klettertag verbrachten wir im Louetal. Der Aufstieg war sehr verwirrend und während die eine Gruppe einen angenehmen Weg gefunden hatte, kam die andere leider nicht umhin, per Seilzug auf dem rutschigen Waldboden Unterstützung zu geben. Ein Vorteil dabei: Man war sehr aufgewärmt, sobald man oben war. Dieser Klettertag verlief wieder mit tollem Wetter und vielen Möglichkeiten, sich am Fels je nach Schwierigkeit auszutoben.

Für den dritten und letzten Klettertag suchte uns Klaus ein schattiges Plätzchen aus, denn die Temperaturen sollten steigen. Besonders das Innenleben des Gipsarms wird dankbar dafür gewesen sein. Es war wirklich extrem warm und die beschatteten Routen nicht immer die Leichtesten. Eine Leichte jedoch ergatterte Mirko: Im Plan stand franz. 5c (UIAA 6/6-) und so stieg er diese vor. Eine Stelle war etwas happig, aber unser Mirko meisterte diese. Katja brach an dieser Stelle ab und ärgerte sich, hatte diese Route doch so schön spreizend und stemmend begonnen und war somit auch für kleinere Kletterer möglich. Aber die EINE Stelle nicht. Silke erging es mit ihre kurzen Größe auch nicht besser. Susi, doch „Normalgrößlerin“;-), schaffte die Stelle nach einigen Anläufen. Dann musste Holger abbauen und wurde mit den Worten: „Die musst du machen – die ist VOOOOOLL okay!“ in die Route geschickt. Was dieser allerdings nicht wusste: Die vermeintliche franz. 5c war in Wirklichkeit eine franz.7a (UIAA: 8)!!! Im Führer war diese Route auf zwei Seiten eingetragen und auf einer mit falscher Bewertung! Klar, dass auch nachts noch der Campingplatz von Mirkos Strahlen erhellt wurde.

Und dann war es doch auch schon wieder rum. Zusammen haben wir den Sonnuntergang bewundert, um der Fahrt ein imposantes Ende mit Blick über das Tal der Lou zu geben. Ja, wa schääääääää, gell? Dann bis zum nächsten Jahr wieder in Frankreich – wahrscheinlich.