Vergangenen Samstag war es soweit: im Rocktown in Kaiserslautern fanden die offenen Rheinland-Pfalzmeisterschaften im Bouldern statt. Fast 160 Athleten waren gemeldet. Über die offenen Landeswettkämpfe in Nordrhein-Westfalen, Hessen und RLP/Saarland konnten sich dieses Jahr die Wettkämpfer für das Westdeutsche Finale im Bouldern qualifizieren. Die besten sechszehn aus der B/C Jugend und die jeweiligen Landesmeister qualifizierten sich für die Teilnahme in zwei Wochen im StudioBloc in Pfungstadt. Die Klettergruppe des Deutschen Alpenvereins Worms e.V. stellte vier Teilnehmer für die Landesmeisterschaften.

Die Qualifikation fand im offenen Modus statt. Vier Boulderprobleme mussten in zwei Stunden bezwungen werden. Die meisten Punkte gibt es für das Erreichen des TOP-Griffes im ersten Versuch. Pro Boulder gab es maximal vier Versuche. Simon Kolb und Luise Fischer starteten in der B-Jugend, Till von Bothmer in der C-Jugend und Vincent von Bothmer bei den Herren.

Till konnte mit drei TOP’s als zweiter ins Finale einziehen. Simon hat das Finale mit Rang sieben nur knapp verfehlt, die ersten sechs kamen ins Finale. Bei Vincent und Luise reichte es leider nicht.

Start des Finales der Jugend war um 14:50 Uhr. Es gab wieder vier Boulderprobleme. Die Athleten hatten fünf Minuten Zeit um den jeweiligen Boulder zu lösen. Die meisten Punkte gab’s wieder für das Erreichen des Zielgriffes im ersten Versuch. Damit es keinen Vorteil gab, durften die Finalisten sich nicht gegenseitig bei ihren Versuchen zuschauen, sondern starteten aus der sogenannten „Isolation“.

Der erste Boulder startete an einem mäßig guten Doppelgriff, gefolgt von einem Zug nach rechts in einen kleinen Seitgriff. Hier hatten schon die ersten Finalisten Schwierigkeiten sich nach dem Seitgriff so zu stabilisieren, dass sie den sehr weiten Zug zum nächsten Griff noch ausführen konnten. Till war einer der letzten in der Startreihenfolge und konnte den ersten Boulder ohne Mühe im ersten Versuch lösen. Dann hatte er wieder fünf Minuten Pause.

Boulder zwei ging kleingriffig durch einen Überhang. Auch hier gelang es den Meisten nicht über den Bonusgriff hinaus zu kommen, der kurz nach dem Dach zu erreichen war. Die Stimmung war spitze, nachdem Till auch den zweiten Boulder sicher im ersten Versuch bezwang. Dann folgte Boulder Nr. 3 mit einem sehr weiten Sprung zu Seite in einen großen „Henkel“. Fast alle kamen nach dem Sprung an den Henkel konnten dann aber den Schwung nicht abfangen und den Griff nicht halten. Nachdem Till als einer der wenigen auch den dritten Boulder halten konnte, rückte ein möglicher Sieg immer näher. Beim vierten Boulder musste wieder aus einem Überhang an sehr schlechten Griffen gestartet werden. Bis Till an die Reihe kam war es noch niemanden gelungen von den Startgriffen wegzukommen. Die Spannung war unerträglich. Till hatte bisher alle Boulder im ersten Versuch „getopt“ und lag somit in Führung. Der vierte Boulder war aber wohl nicht zu machen und somit gab es für seinen Trainingspartner Michel Siedler hier nochmals die Chance seinen Rückstand aus Boulder Nr. 1 aufzuholen und Till auf Platz zwei zu schieben. Die Freude war riesig, als Till dann als einziger der B und C Jugend auch den vierten Boulder im ersten Versuch löste und somit Rheinlandpfalzmeister 2017 wurde.

Sowohl Till als auch Simon - beide Sektion Worms des Deutschen Alpenvereins - qualifizierten sich mit ihren Ergebnissen der offenen Landesmeisterschaften für die Teilnahme bei den Westdeutschen Meisterschaften im Bouldern am 7. Mai im StudioBloc in Pfungstadt

  Klettern: Als Landesmeister nach Pfungstadt (Wormser Zeitung, 06.05.2017)