Aufgeregt aber müde, ordentlich bepackt mit Rucksack und schon in Wanderschuhen stieg ich an Board des Busses am Wormatiastadion ein, der mich und rund 40 Wanderfreunde- und Freundinnen am Donnerstagmorgen (29. Juli) um 6 Uhr nach Österreich bringen sollte- Ziel: erst die Pfälzer, anschließend die Wormser Hütte in Schruns- bis Sonntag. Allen Vorurteilen über Al(t)penvereinen zum Trotz und auf Rat von guten Freundinnen hin ging es los.

Nach 6 reibungslosen und fröhlichen Autobahnstunden, anschließend in einem 20sitzigen sogenannten Wanderbus, der uns von Nenzing in den gleichnamigen Himmel brachte, ging es dann zu Fuß einen recht breiten Weg bergauf - die Gruppe zerstreute sich - erst in Kleingruppen, dann in Kleinstgruppen. Mit dem Puls und dem Berg ging es bergauf – innerlich allerdings bergab: Gedanken kreisten wie: „Wann kommen wir an“ „Der Rucksack ist ganz schön lästig und zu schwer“ „Das gibt morgen bestimmt Muskelkater“ „Wozu brauche ich die albernen Stöcke“, „Meine Nase läuft und ich habe kein Taschentuch", "Mist - es regnet“ und noch viel mehr davon. Endlich, dachte ich, vor uns steht eine kleine romantische Hütte - das muss die Pfälzer sein - aber weit gefehlt - HINTER der Hütte ging es auf matschigen Wegen und für meine romantischen Wandervorstellungen unglaublich und fast unzumutbar steil bergauf. Außer Puste, verschwitzt, durstig suchte ich mir meinen Tritt, den Blick auf die Schuhe meines Vordermanns geheftet, dankbar über die Stöcke, die mir jetzt Halt gaben. Immer weiter hoch gings nur mit dem Wissen: „Jetzt nicht denken, nicht anhalten, sonst geben meine Beine keinen Schritt mehr her“. Das Zeitgefühl war weg aber dafür eine Erkenntnis da; ich, mit meinen knapp 40 Jahren steige da gerade nicht alleine hoch- meine Mitwanderer, die sogar doppelt so alt sind wie ich, haben den gleichen Weg zu überwinden- und die schaffen das auch: Respekt!

Endlich: Durch den Nebel blitzte das Dach der Pfälzer Hütte auf und ein riesiges Glücksgefühl durch mich durch- Geschafft! Erst mal die dreckigen, nassen Klamotten runter, ohne Dusche in Frische rein, in die warme Stube, eine heiße Suppe hinterher und schon war ich im 7. Himmel. Das ist also Wandern mit dem Wormser Alpenverein und weil Klaus sagt, ich habe nur eine Seite Platz, geht mein Bericht in Stichworten weiter:

Wandern mit dem Wormser Alpenverein ist

  • … Begrüßungsschnaps, 
  • legendärer Apfelstrudel, 
  • Hüttenwirt Manfred, 
  • Gitarrenmusik von Horst („Ajoh und wir fahrn zum Hornbach“), 
  • Schneewalzer in Hausschuhen, 
  • von jedem Teller probieren, 
  • Willis Genießer Touren, 
  • Klaus harte Touren, 
  • noch mehr Schnaps, 
  • Rotwein, Zusammenrücken, 
  • gute Gespräche, 
  • Haus-Murmeltiere, 
  • Gämse, 
  • Kühe, 
  • Hüttengaudi, 
  • Käsealm, 
  • Muskelkater, 
  • Herzsee, 
  • Gipfelkreuze, 
  • Kneippbecken, 
  • über den Wolken… 

Das alles und noch viel mehr ist ein Stück Heimat in der Wormser Hütte, für mich steht fest: bis zum nächsten Mal!