Wanderreise vom 27.09. bis 04.10.2014 

22 Wanderer fanden sich am Samstagmorgen am Wormser Stadion ein, um unter der Leitung von Wanderführer Willibert Acker gemeinsam eine erlebnisreiche Woche im Tessin am Lago Maggiore zu verbringen. Nach etwa 9-stündiger Busfahrt erreichten wir unser Hotel hoch oben über Locarno mit einem tollen Blick auf den See. Das Hotel Casa Lumino hatte sich bereits auf Williberts letzter Tessinreise vor zwei Jahren hinsichtlich Lage und Verpflegung sehr bewährt.

Die Woche begann am Sonntag mit dem Besuch des Sonntagsmarktes im italienischen Cannobio, unweit der schweizerisch-italienischen Grenze. Besonders die weiblichen Teilnehmer erfreuten sich an dem reichlichen Angebot von Schuhen, Kleidern, Lederwaren und so fort. Anschließend brachte uns unser Bus nach Ascona, von wo aus die Gruppe am See entlang nach Locarno zurückwanderte und dort mit der Funicolare (Standseilbahn) zur Bergstation Madonna del Sasso nahe unserem Hotel fuhr.

Am Montag fuhren wir nach Lugano, um dort mit der Standseilbahn den Monte San Salvatore zu „bezwingen“. Eine tolle Aussicht bei leider etwas trüben Wetter erwartete uns dort. Weiter ging es durch das malerische Dorf Carona hin zur Alpe Vicania, wo uns statt Capucino und Espresso leider nur der Hinweis auf den heutigen Ruhetag erwartete. Über rund 1450! Treppenstufen ging es dann stetig bergab in das pittoreke Morcote mit der berühmten Chiesa Santa Maria del Sasso.

Am nächsten Tag stand die Viamala-Schlucht auf dem Programm. Nach einer zweistündigen Busfahrt über den St. Bernadino-Pass erreichten wir den Ausgangspunkt Thusis am Rhein. Zunächst wanderten wir über die nicht mehr in Betrieb befindliche alte Hauptstraße entlang der immer tiefer werdenden Schlucht. Der Weg ging dann in einen steilen Pfad über, der nach einem ebenso steilen Abstieg am Besucherzentrum endete. Hier hatten wir die Möglichkeit, die Schlucht an ihrer engsten Stelle über Treppen bis tief hinab zur Talsohle zu erkunden.

Nachdem der Wetterbericht für den nächsten Tag Regen nicht ausschloss, entschied sich unser Wanderführer statt einer Bergwanderung für eine Stadtbesichtigung: das sehenswerte Bellinzona mit den drei Burgen (Castellos) war unser nächstes Ziel. Nach einer kurzen Runde durch die Altstadt und der Besuch der Kirche „Collegata die SS Pietro e Stefano“ führte unser Weg zum Castelgrande mit der Wehrmauer Murata. Anschließend fuhren einige Mutige mit dem dortigen „Nibelungenbähnchen“ mit quietschenden Reifen hinauf zum Castello di Montebello.

Ein Muss für jeden Tessinbesucher ist das Verzasca-Tal. Wir fuhren mit dem Bus vorbei am Stausee „Lago di Vogorno“ bis Sonogno, ein ursprüngliches, gut erhaltenes Bergdorf mit seinen typischen, steinplattengedeckten Häusern („Rustici“). Nach dessen Besichtigung brachte uns unser Bus dann nach Brione, von wo aus wir entlang dem wilden Verzasca-Fluss bis Lavertezzo mit der berühmten „Ponte die salti“ wanderten.

Am letzten Urlaubstag, dem Freitag, ging es bei strahlendem Sonnenschein mit dem Bus ins Centovalli -dem Tal der hundert Täler- mit dem Wildbach „Melezza“. An der Talstation der Seilbahn Verdasio angekommen, ging die Fahrt mit schwindelerregender Aussicht nach Rasa, dem letzten autofreien Dorf im Tessin. Der auf 900 m Höhe gelegene Ort ist Ausgangspunkt unzähliger Wandermöglichkeiten. Nach einem Spaziergang durch den stillen Ort mit Besuch der Pfarrkirche Sant´Anna und einem kurzen Kaffeestop, ging es über einen steilen Bergpfad hinab nach Intragna. Mit dem Bus fuhren wir, nach einer kurzen Erfrischungspause in einer Osteria, in unser Hotel zurück.

Eine wunderschöne Wanderwoche ging mal wieder viel zu schnell zu Ende. Dank an Willibert für die tolle Organisation und an den Busfahrer, der uns routiniert und sicher zu den Ausgangspunkten chauffierte.