Wanderreise vom 14.09. bis 20.09.2014 

Seit langem schon reifte die Idee, den Meraner Höhenweg mit Heide und Gerhard Muth zu gehen. Die beiden kannten ihn ja schon und konnten so als Experten die Gruppe sicher durch alle Eventualitäten führen – dieses Mal in Kombination mit dem Tiroler Höhenweg über die Spronser Seen. Verschiedene Treffen, Dias und viele Gespräche machten klar: Wir würden bei den beiden bestens aufgehoben sein.  

Gut versorgt mit Informationen, detaillierter Karte und Angaben über Tourenlänge und -dauer kamen wir am 14.09.14 in Dorf Tirol an.  Dort schien die Sonne, was uns schon mal alle begeisterte. Mit der Seilbahn fuhren wir zur Bergstation Hochmuth im „Wanderparadies der Texel-Gruppe“, um nach ca. zwei Wanderstunden das Hochganghaus auf 1.839 m zu erreichen.

Der nächste Tag hielt mit der 1 000-Stufen-Schlucht für die meisten von uns eine Herausforderung bereit. Wunderschöne Landschaft – nette Gespräche – durchaus aber auch Freude, als die 588m Anstieg und 964m Abstieg nach gut fünf Stunden reiner Wanderzeit hinter uns lagen und auf dem Pirchhof gutes Essen und ein gemütlicher Abend auf uns warteten. 

Da uns am dritten Tag die längste Etappe erwartete, ging es bereits um acht Uhr los. Die körperliche Anstrengung war sofort vergessen, als uns ein besonderes „Schmankerl“ zur Mittagsrast erwartete: Die Muths luden uns auf dem Monfert-Hof zu Gersten- und Brotsuppe ein und erzählten, wie sie bei ihrer ersten Tour völlig durchnässt dort Unterschlupf fanden.

Immer klarer wurde, dass in der Gruppe ein gutes Einvernehmen herrschte, und jeder auf Verständnis und Rücksichtnahme zählen konnte. Gegenseitig wiesen wir uns immer wieder auf die Schönheiten der Landschaft hin und waren stolz, als wir nach 22 Kilometern auf der Rableid-Alm unser Etappenziel erreichten.

Der nächste Tag sollte uns in insgesamt sechs Stunden auf den höchsten Punkt der Tour führen: das Eisjöchl auf 2 895 m. Die Mittagsrast erfolgte auf der Stettiner Hütte, die vor kurzem durch eine Lawine „halbiert“ worden war, wo aber in einer Nothütte eine warme Suppe unsere Lebensgeister wieder erweckte. Unterkunft fanden wir diesmal in Pfelders.

 Der folgende Tag sollte uns das „Highlight“ der Tour – die Spronser Seen – bescheren. Aber so schön der Weg am Gletscherbach auch war – dichter Nebel verhinderte den ersehnten Anblick. Das war für alle traurig, besonders aber für Heide und Gerhard, denn darauf hatten sie sich besonders gefreut, und diesen Teil kannten ja auch sie noch nicht.

Die Bockerhütte empfing uns mit extra gebackenem Brot und einer Lagerstatt für alle auf dem Dachboden. Am nächsten Tag kamen wir mit den Wirtsleuten überein, dass wir mit einem „Schlenker“ zur Seilbahn wandern und dann abreisen würden. Der Militärweg mit den hochkant gestellten Steinen beanspruchte unsere Gelenke noch einmal kräftig, aber dann war´s geschafft, und der Kreis schloss sich, als wir mit der Bergbahn zurück nach Dorf Tirol fuhren.

Um es mit Gerhard zu sagen: Eine Bergtour ist nicht auf dem Gipfel zu Ende, sondern erst dann, wenn alle Teilnehmer wieder sicher im Tal angekommen sind – oder wie in diesem Fall: ganz bequem direkt vor der Haustür.