Die Wandertour auf La Palma vom 18. - 31. Oktober 2005 mit 34 Teilnehmern wurde von Willi Marchlewski und Hans Debus in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro Dinges in Mörstadt organisiert.

Schon der Anflug auf La Palma war ein grandioses Ereignis – wir flogen durch eine weiße Wolkenschicht aus imposanten turmartigen Wolkenformationen wie in eine andere Welt. Mit dem Bus wurden wir dann in einstündiger Fahrt zu unserem Hotel „Sol La Palma“ an die Westküste der Insel gebracht. Nach zwei Eingewöhnungstagen, in denen wir auf eigene Faust die nächstgelegene Stadt “Los Llanos“ und die nähere Umgebung erforschten, starteten wir am dritten Tag mit unseren Wanderführern Jorge und Michael von der Agentur „Natour“ zur ersten Wanderung durch den Märchenwald nach Los Tilos und dann zum Städtchen Los Sauces und weiter zu einem einfachen Restaurant mit Meeresblick, wo wir die erste Paella genießen konnten und uns in einem Naturmeeresschwimmbecken erfrischten.

Ab der nächsten Wanderung teilten wir uns in zwei Gruppen: Die „Genießergruppe“ und die „Sportiven“. Der zweite Wandertag führte die Genießer per Bus nach Los Canarios, von dort aus ging es zum San Antonio Krater und zum Vulkan Teneguia, der 1971 zum letzten Mal seine Lavamassen zur Südküste hinunterschickte. Am Meer befindet sich heute eine Meersalzgewinnungs-anlage, die sich die Gruppe anschaute. Die Sportiven wanderten die faszinierende Vulkanroute, und man traf sich dann bei Mandelplätzchen, Espresso und anderen Erfrischungen zur gemeinsamen Rückfahrt wieder.

Der nächste Wandertag führte nach einer abenteuerlichen Fahrt in zwei Kleinbussen in die ursprüngliche Landschaft der Caldera de Taburiente. Die Genießer wanderten vom Aussichtspunkt Mirador de los Brecitos in zwei Stunden in den 500 m tiefer gelegenen Kessel zum Rio Taburiente, der die vielen kleinen Barancos entwässert, die das Wasser in das Lavamassiv gegraben hat. Die Sportiven nahmen den gleichen Abstieg und wanderten dann weiter entlang des Flussbetts durch den Barranco de los Angustias, vorbei am Roque Idafe, einem Kultfelsen der Ureinwohner (Guanchen), während die Genießer wieder zum Ausgangspunkt aufstiegen und in halsbrecherischer Fahrt zum Eingang des Barrancos zurückfuhren. Am Ende der Schlucht traf man sich wieder und vergaß die Mühen des Tages bei einem „paraquito“ (Espresso mit süßer Kondensmilch und Bananenlikör) in einem herrlich gelegenen Restaurant mit Panoramablick.

Die darauf folgende Wanderung führte uns in den Norden der Insel, über Puntagorda durch eine kühle grüne Schlucht zu einem Hochplateau am Meer. Mit herrlichem Blick auf das Meer wanderten wir hinab in die Schlucht, die bis zum Meer führte und von dort wieder hinauf, vorbei an alten Drachenbäumen nach El Tablado, wo wir unseren Durst in einer einfachen Dorfkneipe stillten. Weiter oben trafen wir uns dann in einem Restaurant mit den Genießern, die an diesem Tag eine sehr sportliche Leistung hinter sich gebracht hatten, weil der Bus sie nicht an der ursprünglich vereinbarten Stelle abholen konnte. Die Stimmung war trotz der Erschöpfung gut, und der am Vorabend gegründete „AlPalma-Chor“ hatte unter Rainer Dyllicks Leitung seinen ersten öffentlichen Auftritt mit einem fünfstimmigen Kanon.

Die letzte große Wanderung war der Aufstieg zum höchsten Berg der Insel, dem Roque de los Muchachos mit 2426 m. Bei herrlichem Wetter und guter Fernsicht auf Teneriffa, La Gomera und El Hiero ging es vorbei am Pico de la Cruz und am Fuente Nueva zum Roque de los Muchachos. Dort stehen verschiedene Observatorien europäischer Staaten, die die 300 klaren Nachthimmeltage für ihre Forschungen nutzen. Zum Abschluß unserer Wanderung trafen wir uns bei Tappas in einem typisch canarischen Restaurant in Santa Cruz. Dort dankten wir mit einem Ständchen unseren Wanderführern für ihre exzellente Arbeit.

Eine an diesem Tag beschlossene Zusatzwanderung führte uns durch Nebelschwaden auf schwarzen Lavafeldern steil abwärts auf rutschigem Gelände in die Bodega La Tamanca, wo wir unversehrt bei Tappas und Wein von Jorge Abschied nahmen. Die meisten Wanderer hatten sich für eine Schiffsfahrt auf dem Atlantik vom Hafen Tazacorte aus entschieden. Bei starkem Seegang war das Erlebnis nicht für alle angenehm und das bei Sonnenuntergang geplante Picknick und der Besuch einer Grotte mussten wegen des hohen Wellenganges ausfallen.

Als die ganze Gruppe dann zur Heimreise mit prall gefüllten Koffern in den Bus stieg waren sich alle einig, dass unser Wanderurlaub auf La Palma prächtig gelungen war.