Schottland-Rundreise vom 01. bis 10. September 2016

Eine 27-köpfige Gruppe des Deutschen Alpenvereins, Sektion Worms, um Reiseorganisator Bernhard Stein weilte Anfang September für zehn Tage auf einer erlebnisreichen Wanderrundreise durch Schottland.

Von Worms aus ging es zunächst mit dem Bus nach Brügge, wo kurzfristig eine kurze, aber interessante Stadtbesichtigung ins Programm eingeschoben werden konnte, bevor die 1100 Personen und zirka 300 Fahrzeuge fassende Fähre, einschließlich dem Bus der Gruppe, vom Hafen Zeebrügge mit der Nachtfähre die englische Hafenstadt Hull ansteuerte. Vorbei an den Industriestädten Leeds und York in England „des Busfahrers Feindesland“, war die Gegend um Schottlands umtriebige und fotogene Hauptstadt Edinburgh, nach London die meistbesuchte Metropole Großbritanniens, erstes Etappenziel. Kaum in Schottland angekommen präsentierte sich unser Busfahrer im traditionellen schottischen Kilt, in der Tracht des altehrwürdigen Mc Cambell-Clans. Nach dem Großstadttrubel gab es für die nächsten fünf Tage fast nur noch Natur pur. Entlang der Ostküste des Landes, das durch eine wildromantische Landschaft fasziniert, führte die 3600 Kilometer lange Reiseroute von den flachen, scheinbar immergrünen Lowlands im Süden, auf denen unzählbare Schafe, Kühe und Rinder grasen, vorbei an der Küstenstadt Aberdeen bis hoch zu den gebirgig-kargen, scheinbar endlosen Weiten der Highlands im Norden. Nach zwei Tagen im Norden führte die Fahrt quer durch die Highlands entlang der fjordartigen Lochs (Seen) in den Westen der Insel, an die raue Atlantikküste in das Küstenstädtchen Oban, dem Ausgangspunkt für die Überfahrt zu den Hebriden.

Wanderungen wurden programmgemäß, fast täglich zwischen zwei und vier Stunden, bei überwiegend unerwartet gutem Wetter, unternommen. Ständige Begleiter dabei: herrliche Ausblicke auf die einprägsame Schönheit der Landschaft und auf den häufig äußerst schmalen Pfaden, überall zum Teil noch blühendes Heidekraut und unangenehme, fast meterhohe Distelarten, die Nationalblume Schottlands. Und überall begegneten uns imposante Klosterruinen und altehrwürdige Burgen. Highlight natürlich, die atemberaubende, knapp vierstündige Küstenwanderung im Nordosten der Insel mit ihren ständig begeisternden vielfältigen Küstenformen und zerklüftete Steilufer mit spektakulären Steinformationen. Was aber wäre Schottland ohne sein legendäres Lebenswasser, den Whisky? Die Besichtigung einer Brennerei mit Verkostung fehlte ebenso wenig wie eine - aufgrund des Wetters fast schaurige - Bootsfahrt auf dem sagenumwobenen Loch Ness, laut aber rhythmisch spielende Dudelsackspieler, das kraftvolle Flussaufwärtsspringen der Lachse oder das morgendliche äußerst opulente schottiische Frühstück mit dem schottischen Nationalgericht, dem Haggis, eine aus gehackten Schafsinnereien, gut gewürzte gebackene Masse.

Doch bei all den tollen und erlebnisreichen Tagen blieb bis zuletzt eine Frage unbeantwortet: Gibt es das sagenumwobene, jedes Jahr Scharen von Besuchern anlockende Ungeheuer Nessie, um das sich so viele Mythen drehen oder nicht? Die Antwort konnte natürlich nur einer geben, unser „Kilt-Schotte“ Andreas, der Busfahrer. Er war für unsere Gruppe ein unbeschreibliches Highlight: Busfahrer, Reiseleiter, Märchenerzähler und äußerst fundierter „Geschichtslehrer“. Außerdem verstand er es bestens, uns kurzweilig, launig in täglichen Geschichtsstunden die Geschichte Großbritanniens von über eintausend Jahren aber auch wissenswertes Alltägliches zu vermitteln. Zumindest ein, in seinen vielen Geschichtsstunden über eine der vielen Kampfhandlungen geprägter Ausspruch „piks - weg, piks - weg, …, wird uns sicher lange in Erinnerung bleiben. Und über das Geheimnis um Nessie haben wir gegen ein Schweigegeld in Form der von ihm bezahlten Brennereibesichtigung und der Bootsfahrt auf Loch Ness zu schweigen. Wir tun es, und falls er dies liest, nochmals danke.

Fotos aus Schottland 2016