Der Hilferuf kam aus dem tiefsten Pfälzer Wald und stammte von zwei einsamen Nikoläusen: sie hatten niemanden, mit dem sie ihren Glühwein und ihre Hausmacher Würste teilen konnten! Ihr Hilferuf drang bis zu Willibert Acker in Worms, der sich sofort in selbstloser Weise daran machte, diesen armen Seelen zu helfen. Er organisierte die Jahresabschlußwanderung als Hilfsexpedition in das Holzland bei Kaiserslautern, ein Gebiet, das die meisten aus der Sektion sicher noch nicht sehr oft besucht hatten.

Schon am Treffpunkt am Stadion konnte man feststellen, dass die Sektionsmitglieder sehr hilfsbereite Menschen sind. An die neunzig Teilnehmer wollten den armen Nikoläusen aus ihrer Einsamkeit helfen, und so mussten sich zwei Busse auf den Weg in das Holzland machen. Das Holzland ist ein Gebiet nahe Kaiserslautern/Trippstadt , das von Schwarzbach und Moosalb umschlossen wird, und von dem man heute berechtigterweise annimmt, dass es auch zum Jagdrevier des „Jägers aus Kurpfalz“ gehörte. Durch die neuen Holzlandwanderwege mit ihren Querspangen wird diese Region wunderschön erschlossen. Und dennoch, unser Willibert Acker ging auf „Nummer Sicher“ und holte sich Verstärkung durch den einheimischen Führers Dieter Rutz, seines Zeichens Vorsitzender des Pfälzerwaldvereins Ortsgruppe Schmalenberg. Als Kenner des Gebietes führte er die Teilnehmer zu den schönsten Flecken seiner Heimat wie dem Grauhansfelsens, dem Schwarzbachtal und natürlich dem Karlstal, einem der wohl romantischsten und idyllischsten Waldschluchttäler der Pfalz.

Für die innere Befeuchtung und die moralische Stärkung des Durchhaltevermögens aller Teilnehmer war in weiser Voraussicht natürlich auch gesorgt. An der Unterstandhütte der Schmalenberger Pfälzerwaldfreunde war eine Getränkebar aufgebaut mit Rot- und Weißweinen, und für die Bekämpfung der kühlen Witterung sorgten Kirschlikör, Williams und Pflümliwasser. Es ist Chronistenpflicht zu vermerken, dass alle Teilnehmer diesen Ort der Versuchung noch in würdevoller Haltung verlassen konnten….

Aber wo blieben die Nikoläuse? Es dauerte noch eine geraume Zeit, bis der erste sie zu Gesicht bekam. Mitten auf einem Forstweg, nahe einer Unterstandhütte wurden sie entdeckt. Gross natürlich die Freude auf beiden Seiten, dass sowohl die Einsamkeit als auch die Suche beendet war. Und wie versprochen, gab es ausgiebig Glühwein und eine deftige Pfälzer Vesper für alle. Dass auf dem Rückweg durch das Karlstal der Himmel seine Schleusen öffnete und die innere Befeuchtung durch die äußere Befeuchtung ergänzt wurde, störte nach dem Glühwein keinen mehr. Zusammen mit den aus der Einsamkeit befreiten Nikoläusen wurde im König Ludwig Keller in Edenkoben der glückliche Ausgang der Suchexpedition ausgiebig gefeiert.

Es war eine gelungene Jahresabschlußwanderung 2009.

Ein ganz herzlicher Dank geht deshalb an Sonja und Willibert Acker und ihre Mitstreiter dafür, die Tour in dieser Form geplant, vorbereitet und auch durchgeführt zu haben.