... so steht es in einer Hommage an die Wormser Hütte, die Heinz Wenner anlässlich der 100- Jahr-Feier im vorigen Jahr mit der Melodie auf das Wolgalied geschrieben hat. Dass die Hütte das liebste Kind vom Wormser DAV ist, zeigte sich kürzlich wieder Ende Juli, als sich 52 Bergfreunde auf den Weg zur traditionellen Hüttenfahrt machten. Fast pünktlich, morgens um 6:00 Uhr, holte unser Busfahrer Uwe die ganze Gruppe am Wormatia -Stadion ab.

In Schruns angekommen gingen ein paar Wenige sofort den Weg zur Wormser Hütte hinauf und der Rest startete in dem Wandergebiet direkt gegenüber, in Tschaguns. Von dort wurden von den zwei „Willis“ zwei Touren angeboten. Tour 1 wurde von Willi Marchlewski geführt, was für die Sportiven gedacht war. Von der Bergstation Grabs auf 1393 m ging es sofort eine große Steigung hinauf in Richtung Hochegga. Der danach flach ansteigende Schotterweg zur Alpilaalpe war dagegen fast ein Spaziergang. Einige stärkten sich sofort mit einer frischen Buttermilch, die anderen genossen den schönen Ausblick nach Vandans hinunter. Auf dem weiteren Weg wurden wir beobachtet von Ziegen und Eseln, die ein willkommenes Motiv für ein Erinnerungsfoto abgaben. Die Tiere ließen sich mit so einer Ruhe fotografieren, dass man merkte dass sie die Menschen gewohnt waren und es auch für sie eine Abwechslung in ihrem Alltag darstellte Oberhalb der Baumgrenze wurde nun der Pfad immer steiler und schmäler und schlängelte sich in Serpentinen den Hang hinauf. Dazu kam noch eine Kuhherde die störrisch auf ihrem Weg blieben und wir ausweichen mussten. Man wurde aber belohnt mit einem wunderschönen Blick über das Rätikon, wo sich die Sulzfluh und die drei Türme erheben. Über den malerischen Tobelsee ging es weiter über den Schwarzhornsattel auf 2208 m zum Ziel, der Tilisunahütte. Dass wir von der Wormser Hütte schon sehr verwöhnt sind, zeigte sich an der Tilisunahütte: kein warmes Wasser, eine sehr kleine Speisekarte und im Service sehr unflexibel. Für die Lustwanderer gedacht war die zweite Tour, die von Willy Böhm begleitet wurde. Vom Lünerseewerk aus ging es mit der Bergbahn hinauf zur 1890 m hoch gelegenen Bergstation. Über den Latschätzer Höhenweg ging es gemütlich zur Lindauer Hütte(1744m).

Am nächsten Morgen, leider etwas durch ein Gewitter verspätet, ging die Gruppe von der Tilisuna-Hütte, über den Bilkengrat steil hinab und durch den märchenhaften Porzalengawald in Richtung Lindauer-Hütte vorbei, zur Oberen Spora-Alm, wo man sich zusammen mit der anderen Gruppe, zu einem deftigen Almfrühstück treffen wollte. Zeitlich passte es aber nicht mehr zusammen, so dass man getrennt essen musste. Jeder bekam eine große Käseplatte serviert. Bis auf einen, der sich als „Käsefeind“ zeigte und von der Seniorchefin eine Wurstplatte bekam. Gemeinsam gingen beide Gruppen den Weg hinab ins Tal um am Abend alle zusammen auf der Wormser-Hütte anzutreffen. Nach einem Abendessen, ließ man den Abend musikalisch begleitet auf der Gitarre von Max Häusler und dem Hüttenwirt Manfred mit seiner Schwester Irene langsam ausklingen. Dabei waren wir alle sehr überrascht mit welcher tollen Stimme unser „Hüttenduo“ ausgestattet ist.

Am nächsten Morgen konnte man wieder zwischen verschiedenen Touren auswählen. Über das Kreuzjoch hinauf zur Zamangspitze, über das Grasjoch zurück oder über Herzsee, Schwarzsee und Kapellalpe zurück zur Wormser Hütte. Für die Abenteurer wurde von Albert Loosli und Uta Neeb-Hill das Hochjoch angeboten. Diese Tour, schon nur etwas für Trittsichere und Schwindelfreie, war noch dadurch erschwert worden, dass es die ganze Nacht über geregnet hat und der Untergrund teilweise sehr rutschig war. Die sieben Erwachsene und der 11-jährige Jonas kamen nach teilweise akrobatischen Kletterübungen, wieder wohl erhalten und unter Applaus der Bergfreunde wieder an der Wormser Hütte an. Einen ausführlichen Bericht über die Hochjoch-Tour gibt es im Anschluss von Uta Neeb-Hill, denn ich legte lieber einen sogenannten „Wellness-Tag“ ein und beobachtete die Klettergruppe von der Hütte aus mit einem Fernglas. Dabei konnte man ganz interessante Dinge beobachten. Die Sektionsfahrt wurde am mit einem zünftigen Hüttenabend mit Tanz, Spielen und Gesang abgeschlossen und am nächsten Morgen traten wir alle wohlauf die Heimfahrt nach Worms an. Alle Teilnehmer bedanken sich bei Willi und Willi, die alles bestens organisiert hatten und wohl auch einen guten Draht Richtung Petrus haben, den die manchmal doch sehr hohe Anstrengung wurde immer durch das schöne Wetter und die wunderbare und klare Aussicht rund ums Montafon belohnt.

Marcus Diehl - Pressereferent

Besteigung des Hochjochs

Dem Himmel (noch) ein Stück näher kommen wollten dann am Samstag acht sportlich besonders ambitionierte Bergsteiger mit der Besteigung des 2520 m hohen Hochjochs. Nach heftigen nächtlichen Gewittergüssen riss am Morgen der Himmel auf und gab den Blick auf das so nah erscheinende Gipfelziel frei. So starteten wir (Sina, Caro, der 11-jährige Jonas mit seinem Vater Matthias, Max und Heinz) unter der Führung von Bert und Uta gegen 10 Uhr an der Hütte. Über einen Schotterweg mit Schneeresten ging es an trostlosen Schleppliftmasten und erodierten Schutthalden mit Lawinenverbauungen vorbei auf das Kapelljoch. Während wir unsere Schritte dann nach Osten, zunächst über blühendes Bergwiesengelände lenkten, hielten wir immer wieder an, um die herrlichen Ausblicke auf die Berge von Rätikon, Silvretta und Verwall zu genießen. Allmählich wurde aber der Pfad deutlich schmaler und felsiger, immer wieder mussten wir unsere Hände zu Hilfe nehmen und auf noch regennassem und rutschigem Untergrund besondere Vorsicht walten lassen. Weiter hinauf ging es mal rechts, mal links entlang des Felsengrates. Etwa 200 m unter uns lagen in samtigem tiefen Schwarzblau Herz- und Schwarzsee, auf der anderen Seite erreichte uns von weit unten aus dem Kühtäli das Glockengebimmel einer Kuhherde. Vor der „Platte“, einem nach Osten abfallenden Felsstück, legten wir eine Pause ein, während Bert ein Fixseil über die kommenden schwierigeren Passagen spannte. So gesichert arbeiteten wir uns dann „mit Geländer“ weiter nach oben und produzierten dabei so manchen Schweißtropfen. Noch eine etwas anspruchsvollere Passage, der „Kamin“ war zu bewältigen - zwei vorhandene Sprossensicherungen erleichterten uns dabei die Kletterei - dann standen wir um 13 Uhr auf dem Gipfel. Puh, geschafft! Aber da man ja bekanntlich erst auf einem Berg war, wenn man auch heil wieder heruntergekommen ist, traten wir nach kurzer Müsli-Riegel-Pause und Eintrag ins Gipfelbuch schon bald wieder den Rückweg an. Vereinzelt aufkommendes Mittagsgewölk verwehrte zwar gnädigerweise den schwindelerregenden Blick hinunter, verhieß aber nichts Gutes. Meter um Meter kletterten wir wieder hinab, mal vorwärts, mal rückwärts, mal bäuchlings und machten dabei so manche akrobatische Kletterübung. Mit Hilfe des noch gespannten Fixseiles passierten wir wieder die „Platte“ und winkten und pfiffen zu den Bergkameraden auf der Wormser Hütte herüber, die unseren Auf- und Abstieg gut beobachten konnten. Um 15.30 Uhr standen wir alle wohlbehalten und erleichtert wieder am Kapelljoch und erreichten wenig später die in Wolken gehüllte Hütte. Als konditionsstarkes Kletter- Nachwuchstalent entpuppte sich Jonas: während die anderen müde und zufrieden den Klettertag mit Radler und Apfelstrudel beschlossen, stärkte sich unser Jüngster mit einem Kaiserschmarren und zog dann noch einmal mit Uta und seinem Vater an einen nahegelegenen Felsen zum Klettern.

Uta Neeb-Hill