Tourenberichte

Die Mitglieder der Klettergruppe auf Tour im In- und Ausland. Hier ist alles darüber zu finden.

Berichte der Jugend finden Sie unter  JUGEND  Tourenberichte.

Falls Sie selbst einen Tourenbericht geschrieben haben, schicken Sie diesen an unsere Geschäftsstelle.

Vom 6.09. – 12.09.09

Auf dem Programm standen der Mindelheimer Klettersteig, der neu errichtete Zweiländer-Sportklettersteig an der Kanzelwand und der Hindelanger Klettersteig. Was würden Sie tun, wenn Sie wüssten, dass Sie nicht scheitern könnten? Einen Berg besteigen, ein Meer durchsegeln, eine Liebe leben …? An was lassen wir uns durch unsere eigenen Ängste hindern? Als meine Freundin Sigrid Victor und ich uns zu der Klettersteigtour in den Allgäuer Alpen unter der Leitung von Heinz Wenner anmeldeten, war uns beiden etwas mulmig zumute. Hatten wir doch beide keine Erfahrung im Klettersteig-Begehen, geschweige denn in der Kletterei an der Wand in der Halle oder sonst wo.

11. – 14.06.2009

Zum zweiten Mal hintereinander besuchte die Klettergruppe der Sektion die Felsregion Saffres bei Vitteaux über Fronleichnam. Zwar waren wir dieses Jahr mit 2 Kindern und 13 Erwachsenen eine unüblich kleinere Gruppe als sonst, dies tat jedoch der Atmosphäre und Heiterkeit absolut keinen Abbruch.

12. - 16.08.2009

Übernachtung in der Sidelenhütte - Teilnehmer: Mirko von Bothmer, Klaus Salewski, Anja Setrdle

12.08.2009: Aufstieg zur Sidelenhütte (2708 m) Endlich war es soweit: das verlängerte Kletterwochenende in den Alpen. Die Wettervorhersage war sehr viel versprechend, d. h. insgesamt stabile Wetterlage, viel Sonne und nur vereinzelt Gewitter waren für das Gebiet um Andermatt angesagt. So machten sich Klaus und Mirko von Deutschland aus auf den Weg und ich (Anja) aus Bern. In Realp trafen wir uns und fuhren gemeinsam weiter den Furkapass hoch bis zum Parkplatz zur Sidelenhütte.

Los ging’s am 15. August um 6 Uhr ab Worms bei Tourenleiter Dieter Arnold. Weitere Teilnehmer der Tour: Klaus Salewski, Gerhard Muth, Franco Orsini. Die Wetteraussichten der Tage vor und bei Beginn der Tour waren mehr als bescheiden, so dass ein Ausfall der Tour drohte. Aber: die Hoffnung stirbt zuletzt – eine Wetterbesserung im Laufe der nächsten Tage war angesagt. In Worms starteten wir bei kräftigem Regen, der jedoch immer mehr nachließ je mehr wir uns den Alpen näherten. Schließlich zeigte sich dieSonne und es klarte auf. Dies sollte jedoch nicht so bleiben... Kurz vor Erreichen des Ausgangspunktes (Lift zum Paolina oberhalb des Karersees am Rosengarten, 1630 – 2130 m) hatte sich das Wetter wieder eingetrübt und es regnete wieder leicht. Da wir zeitig dran waren und der Weg von der Bergstation bis zur Rotwand-Hütte - dem Ziel dieses ersten Ankunftstages – nicht allzu weit sein sollte, warteten wir noch etwas ab und genossen währenddessen noch einen ersten original italienischen Cappuccino. Der Regen legte sich und wir wagten uns in Richtung Lift. Nach Erreichen der Bergstation erreichten wir nach knapp einer Stunde trocken die Rotwand-Hütte (2283 m).
Es blieb weiterhin „relativ“ trocken, jedoch konnten wir das wechselhafte Wetter durch die Hüttenfenster beobachten: Im viertelstündigem Wechsel konnten wir die Aussicht bis zum Tal sowie die umliegenden Felsformationen genießen, kurz darauf zog jedoch wieder dichte Bewölkung auf, so dass die Sicht auf Null herunter ging.

Aufgrund dieser Wetterlage sowie des leichten Schneefalls während eines nächtlichen Gewitters – das Vordach der Hütte war morgens vereist – mussten wir nicht zuletzt mit Hilfe der Unterstützung des Hüttenwirtes, der mehrfach die Wetternachrichten für uns studierte, genau erwägen, ob der geplante Klettersteig innerhalb der ersten Touretappe machbar wäre. Da die Gefahr bestand, dass Schneereste an gewissen „Schlüsselstellen“ des Klettersteiges vorhanden sein könnten, entschlossen wir uns an diesem Tag etwas später loszugehen bzw. uns bis zum Erreichen des Startpunktes des Klettersteiges Zeit zu lassen.So gingen wir von der Rotwand-Hütte in gemäßigtem Tempo über den Hitzelweg bis zur Rosengarten-Hütte (= Kölner-Hütte, 2339 m). Nachdem wir uns dort mit einem Cappuccino aufgewärmt hatten – es war wirklich sehr frisch an diesem Morgen – machten wir uns für unseren ersten Klettersteig (Santner-Klettersteig) startklar. Direkt hinter der Hütte ging es zunächst einige Höhenmeter steil hoch (erste Sicherungen), dann jedoch relativ lange gemäßigt auf einer Schuttterrasse unterhalb des Baumannkammes nach Norden bis zum Einstieg in den eigentlichen Klettersteig. An der Westwand der Rosengartenspitze geht es über einige Rinnen, die sehr feucht bzw. vereist sein können, abgesichert mit einigen Bügeln und reichlich Stahlseil bis zum Santnerpass (2760 m, zwischen Rosengartenspitze und Laurinswand). Bei diesem Aufstieg zog wieder eine ziemlich dichte Bewölkung auf, so dass die Aussicht entsprechend bescheiden war. Da es an der Santnerpass-Hütte (2734 m) sehr dicht bewölkt und unangenehm kalt war (vereinzelte Schneeflocken), entledigten wir uns zügig unserer Klettersteigausrüstung und machten uns auf den Weg hinunter zur Gartl-Hütte (2621 m), die von den berühmten der Vajolet-Türmen überragt wird. Beim Abstieg nahm Klaus Salewski schon mal diese Felsentürme für seine nächsten klettertechnischen Aktivitäten näher unter die Lupe. Nach kurzer Zwischenrast machten wir uns an den felsigen Abstieg in Richtung Vajolet-Hütte (2243 m), die wir aber an diesem Tag an uns vorbeiziehen ließen und weiter gingen in Richtung Grasleitenpass-Hütte (2601 m). Auch diese war noch nicht das Ziel dieser Etappe. Das Ziel an diesem Tag war die Antermoia-Hütte (2497 m), die jedoch noch einige Höhenmeter und Kurven entfernt lag. Erst mussten wir noch die Steigung bis zum Antermoia-Pass (2770), bereits begleitet von einigen kurzen Regenschauern, sowie den Abstieg bis zur Hütte, bei ziemlich kräftigem Schneegraupel, in tieferer Lage Schneeregen, bewältigen. Den flachen Auslauf bis zur eigentlich schön gelegenen Hütte am gleichnamigen See konnten wir, bereits halb durchnässt, nicht mehr wirklich genießen.

Aufgrund der aktuellen Wetterlage musste nun reiflich überdacht werden, unterstützt von der weiteren Wetterprognose, ob die am nächsten Tag geplante Überschreitung des Kesselkogels per Klettersteig, machbar war. Der Wettergott sollte uns jedoch wohl gesonnen sein. Am nächsten Tag sah die Welt wieder etwas besser aus – zumindest ohne Niederschläge und mit verhältnismäßig wenig Bewölkung.So machten wir uns erneut auf den Weg Richtung Antermoia-Pass. Den Zustieg zum Klettersteig hatten wir bereits gestern im Abstieg auf ca. halber Höhe passiert. Nachdem wir die Klettersteigausrüstung angelegt hatten, stiegen wir in den Klettersteig Richtung Gipfel ein. Nach einigen felsigen Steilstufen, stets gut mit Drahtseil abgesichert, erreichten wir dann ohne größere Schwierigkeiten den Gipfel (3002 m, höchster Gipfel im Rosengarten). Es herrschten zwar keine optimalen Sichtverhältnisse (wechselnde Bewölkung), trotzdem konnten wir einen phänomenalen Tiefblick in das Antermoiatal, aus dem wir hochstiegen und den See mit der Antermoia-Hütte sowie einen guten Rundum-Fernblick (Brenta-, Adamello- und Ortlergruppe, Stubaier- und Zillertaler Alpen, sowie in die in näherer Nachbarschaft gelegene Rosengartenspitze, Vajolettürme, Geisler- und Puezgruppe, der Langkofel, die Sellagruppe und Marmolada, sowie im Hintergrund der Antelao und die Civetta) genießen. Da der Gipfel sowie der Gipfelgrat bis zum Abstieg (Klettersteig) auf der Westseite mit starkem Gegenverkehr, da die meisten diese Seite zum Aufstieg zu nutzen scheinen, teilweise sehr ausgesetzt und nicht abgesichert ist, ist höchste Vorsicht geboten. Zudem müssen auf dem Grat einige Blöcke wegen Gegenverkehrs umklettert werden. Nach einigen Minuten und um eine Erfahrung reicher, zumindest für einige der Gruppe, erreichten wir den Einstieg zum Klettersteig für den Abstieg. Diesen bewältigten wir nun wieder gut abgesichert teilweise gehend über Schrofen und Geröll als auch abwärts kletternd. Im weiteren Abstieg sahen wir dann bereits in der Tiefe die Grasleitenpass-Hütte liegen, während wir uns noch im ausgesetzten Gelände immer entlang des Drahtseiles bewegten. Aufgrund zahlreicher Klettersteigbegeisterter, die uns entgegen kletterten, mussten wir hin und wieder kurze „Zwangspausen“ einlegen. Nach dem Ende des Klettersteiges, wo auch einige unabgesicherte Passagen mit leichter Kletterei passiert werden mussten, erreichten wir dann die überfüllte und dicht umlagerte Grasleitenpass-Hütte. Da dort eh kein Platz zu finden war und aufgrund der Menschenmenge keine rechte Gemütlichkeit aufkommen wollte, entschlossen wir uns zu einer kurzen Zwischenrast in „sicherer“ Entfernung der Hütte. Unser Tagesziel die Tierser-Alpl-Hütte (2440 m) lag allerdings noch einige „Gehminuten“ und Höhenmeter entfernt. Bei weiterhin stabilem Wetter erreichten wir die Hütte am frühen Nachmittag nachdem wir von der Grasleitenpass-Hütte auf halber Höhe in den Grasleitenkessel abgestiegen und den knackigen Anstieg des „gegenüberliegenden“ Molignon-Passes (2601 m) hinter uns brachten. Von dort ging es über einen schönen alpinen Pfad abwärts, zum Schluss wieder mit Drahtseil abgesichert den letzten felsigen Abstieg bis zur Hütte herunter.Das weiterhin sehr wechselhafte Wetter mit hartnäckigem, sehr dichtem Nebel am nächsten Morgen vereitelte die ursprünglich geplante Begehung des Maximilianklettersteiges zur Roteraspitze. Stattdessen machten wir uns direkt auf den Weg abwärts Richtung Bärenloch durch eine tief eingeschnittene felsige Schlucht und konnten als Entschädigung die vielfältige Botanik (u.a. viele Edelweiß) bewundern. Weiter in Richtung Tschamintal bogen wir dann zum Aufstieg zur herrlich gelegenen Grasleiten-Hütte (2165 m) ab. Begleitet wurden wir von eindrucksvollen Felsformationen, die teilweise unwirklich und schemenhaft aus dem Nebel auftauchten. Gestärkt nach einer kurzen Zwischenrast mit heißem Cappuccino und frisch gemolkener warmer Ziegenmilch ging es dann weiter in den langen Aufstieg durch den Grasleitenkessel, den wir bereits teilweise im gestrigen Abstieg kennen gelernt hatten, erneut hinauf bis zur Grasleitenpass-Hütte und dann auf bekanntem Weg „gemütlich“ (auch hier konnte die vielfältige Botanik bestaunt werden) zur traumhaft gelegenen Vajolet-Hütte hinab um dort zu übernachten.


Mit vielen bleibenden Eindrücken von den Tagesetappen und neuen Erfahrung im Bergsteigen verließen wir am nächsten Tag die Hütte. Auf dem ebenen Bergpfad erreichten wir alsbald den Paolinalift, der uns zur Talstation brachte um von dort die Heimreise anzutreten.Der nächste Tag war als Sonnen-Tag angekündigt, was sich dann so auch bestätigte. Vor dem Start zur letzten Etappe dieser Rosengartendurchquerung mit dem Ziel Rotwand-Hütte ein letzter Blick zurück Richtung Vajolettürme, Grasleitenpass und Kesselkogel. Die aufsteigende Sonne und die sich bildenden Nebel-Wolken schufen im Wechsel oder zusammen einzigartige Bilder von Farbe und Gestalt in dieser einmaligen Gebirgslandschaft. Der Weg führte uns zunächst von der Vajolet-Hütte dem Fahrweg folgend talabwärts um dann nach rechts abzuzweigen. In der wärmenden Morgensonne gehend folgten wir dem Weg unterhalb der Rosengarten-Ostwand bis zur Abzweigung Richtung Zigoladepass. Über ein Schuttkar steil aufsteigend erreichten wir die Pass-Stelle (2550 m) um dann nach deren Überschreitung auf der Westseite des Rosengartenmassivs abzusteigen und auf ebenem Gebirgspfad Richtung Rotwand-Hütte zu gehen. Diese schon vor Augen, bogen wir zur Mittagszeit ab Richtung Vajolonkessel um durch diesen hinauf zum Vajolonpass (2560 m) zu gelangen. Von dort wollten wir am Nachmittag das Rotwandmassiv über den Klettersteig besteigen bzw. dieses überschreiten. Der Blick nach oben zur Passhöhe ließ uns zunächst erschrecken. Eine Vielzahl von Menschen bevölkerte den Pass. Sollten diese alle den Klettersteig gehen wollen? Bald konnten wir erkennen, dass es sich überwiegend um Bergwanderer handelte, die die Gelegenheit nutzten, die Klettersteiggeher an der Einstiegsstelle am Rotwandklettersteig zu beobachten. Etwas abseits der Masse trafen wir unsere Vorbereitung zur Besteigung der Rotwand, der höchsten Erhebung im südlichen Rosengarten, deren Gipfel (2806 m) wir nach ca. zwei Stunden erreichten. Leider war der Gipfel in kürzester Zeit von Wolken umhüllt, so dass die erhoffte Panoramasicht unmöglich war. Über den am Südosthang angebrachten Klettersteig stiegen am Ende der „Bergsteiger-Kette“ von rund 40 Alpinisten ab. Geduld bewahren, war nun angesagt, denn an zwei Schlüsselstellen ging es nur langsam voran, was unweigerlich zu „Rückstau“ führte. Vor dem Ausstieg aus dem Klettersteig durch einen schmalen Kamin bestand noch die Möglichkeit zu dem benachbarten Masare-Klettersteig zu wechseln und über diesen das Tagesziel zu erreichen, jedoch entschieden wir uns, auf direktem Wege zur Rotwand-Hütte zu gehen um dort diese Bergsteigerwoche zu beenden.

Ein herzliches „DANKE“ sagen die Teilnehmer dem verantwortlichen FÜL Dieter Arnold für die detaillierte Vorbereitung und Durchführung dieser Bergsteigerwoche.

Wie im vergangenen Jahr, sind wir auch dieses Jahr wieder über Fronleichnam ins französische Jura zum Klettern gefahren. Dieses Jahr waren wir im Klettergebiet Cormot. Bonjour a la France Traditionsgemäß packte fast die komplette Klettergrupe der Sektion Worms an Frohnleichnam Kind und Kegel ein, um zum Campen in ein Klettergebiet nach Frankreich zu fahren.